SPD drängt auf Sanierungsinfos

28.1.2019, 18:55 Uhr
SPD drängt auf Sanierungsinfos
SPD drängt auf Sanierungsinfos

© Fotos: Michael Matejka,Maria Inoue-Krätzler

In einem gemeinsamen Stadtratsantrag weisen die SPD-Stadträtinnen Diana Liberova und Yasemin Yilmaz auf die große Bedeutung des seit 37 Jahren bestehenden Treffpunkts in der Adam-Klein-Straße 6 hin. Und das nicht nur für den Stadtteil Gostenhof, sondern für die gesamte Stadt.

"Derzeit sind über 100 Gruppen mit unterschiedlichsten Ausrichtungen dort vertreten. Es treffen sich Zuwandererselbstorganisationen und Selbsthilfegruppen, sozialpolitische Initiativen, Gesprächskreise, handwerkliche Gruppen und viele mehr", betonen Liberova und Yilmaz. Zudem finden auch "nichtkommerzielle Kulturveranstaltungen und interkulturelle Feste" statt. "Die Vielfalt der Gruppen ist enorm, weshalb das Nachbarschaftshaus ein besonderer Ort der Begegnung ist", heißt es im SPD-Antrag. Erwähnt wird auch der Behindertenrat der Stadt Nürnberg, der dort inzwischen seinen Sitz hat — nicht zuletzt wegen des 2017 verliehenen Signets "Bayern barrierefrei".

Kulturdach seit 2011 gesperrt

Doch trotz einiger Verbesserungen ist das Nachbarschaftshaus in die Jahre gekommen. 2011 musste die Kulturdach-Galerie aus Brandschutzgründen für den Betrieb gesperrt werden. Eine Sanierung wurde mehrfach angekündigt und wieder verschoben. Die Perspektiven seien "wenig konkret", kritisieren die Stadträtinnen, was zu einer "Verunsicherung der Vereine und Nutzergruppen" geführt habe.

Per Antrag macht die SPD-Fraktion nun Druck, "um für Klarheit im öffentlichen Diskurs zu sorgen". Gefordert werden von der Verwaltung Angaben über den konkreten Sanierungsbedarf. Zudem wird Auskunft gefordert, "wann eine Ausquartierung der Nutzerschaft notwendig wird und wie lange voraussichtlich die Sanierungsarbeiten dauern werden". Zudem werden mit Blick auf die unterschiedlichen Bedürfnisse Infos über potenzielle Ausweichmöglichkeiten während der Umbauzeit gewünscht.

Klar ist, dass das Nachbarschaftshaus verwaltungsintern dem Sozialamt zugeordnet wird, wie Liegenschaftsamtsleiter Claus Fleischmann sagt. Ob als Ausweichlösung die Alte Feuerwache in der Reutersbrunnenstraße in Betracht kommt, müsse diese Behörde zuerst fachlich prüfen.

Laut Sozialreferent Reiner Prölß steht fest: "Die Sanierung ist beschlossen." Der dafür notwendige Ausweichbetrieb "soll möglichst in der Feuerwache Reutersbrunnenstraße untergebracht werden, wenn die Feuerwehr in ihre neu Halle umgezogen ist und das Gebäude entsprechend nutzbar gemacht ist", was Mitte 2020 der Fall sein soll. Zu Zeitfragen und konzeptionellen Überlegungen kann Prölß derzeit noch nichts sagen, hier verweist er auf anstehende verwaltungsinterne Abstimmungen.

Nachbarschaftshaus-Leiterin Klara Langmar geht von einer eineinhalb bis zweijährigen Umbauzeit aus. Obwohl die Planungen noch relativ unklar seien, hofft sie, dass möglichst viele Gruppen in einem Interimsdomizil unterkommen. Für die Sanierung hofft sie, dass das Haus noch barrierefreier wird und in jedem Stockwerk eine Behindertentoilette installiert wird. Ein eigener Zugang für die Cafeteria, die Sanierung des Kulturdachs und neue Räume im Dachgeschoss sind weitere Wünsche. Insgesamt sieht Langmar aber "gute Chancen", dass die Sanierung richtig angepackt wird, "wir werden wertgeschätzt".

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