SPDwill Bahnhof Märzfeld retten

9.5.2014, 00:00 Uhr

Die seit vielen Jahren geschlossene Station bietet ein Bild des Verfalls und der Verwahrlosung. Lediglich eine verdreckte und wegen Einsturzgefahr teilweise gesperrte Unterführung besteht für Fußgänger und Radfahrer. Unter der NS-Diktatur diente der „Bahnhof Märzfeld“, wie er damals hieß, zunächst für die An- und Abreise von Besuchermassen zu den Reichsparteitagen; ab 1941 wurde er jedoch zum „Deportationsbahnhof“. Mindestens 2000 Jüdinnen und Juden aus ganz Nordbayern wurden von hier aus in Arbeitslager oder den sicheren Tod geschickt — die Sonderzüge rollten direkt in die Vernichtungslager.

Nach den Vorstellungen der SPD sollte die Verwaltung mit den Immobilienverantwortlichen der Bahn ein Sanierungskonzept entwickeln, um das Bauwerk „nutzbar“ zu erhalten, wie es in einem Antrag heißt. Parallel dazu sollen die Erinnerungsstelen, die zum Informationskonzept des Doku-zentrums für das gesamte Areal gehören, gereinigt und eine noch bessere Erschließung und „Einbettung in den Lernort“ erarbeitet werden.

Mit dem Vorstoß reagiert die SPD auf die Stadtbild Initiative Nürnberg, die vor wenigen Tagen auf den beklagenswerten Zustand der MärzfeldAnlage aufmerksam gemacht hatte. Er steht für die Untrennbarkeit gewaltiger Inszenierungen und unfassbarer Verbrechen.

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