Stadtarchiv öffnet sich noch stärker

22.1.2009, 00:00 Uhr
Stadtarchiv öffnet sich noch stärker

© Rödel

Ihre ersten großen Projekte: Im Sommer erinnert eine Ausstellung an das Jahrhundert-Hochwasser 1909. Bei diesem Thema kann sie auf umfangreiche Postkarten-Darstellungen aus dem Fundus des Stadtarchivs zurückgreifen. Im Herbst steht eine weitere Schau zum Wiederaufbau an - anlässlich des 60. Jahrestags der «Deutschen Bauausstellung», die 1949 in Nürnberg gezeigt wurde. Hier will Bauernfeind das Thema durch «Zeitzeugen-Gespräche» ausweiten und ergänzen: Trümmerfrauen, -kinder und -männer sollen zu Wort kommen.

Projektseminar mit Schülern zur Migration

Das Gedenken an den 20. Jahrestag des Mauerfalls soll gemeinsam mit dem Stadtarchiv der früheren Partnerstadt Gera und dem Nürnberger Amt für Internationale Beziehungen gestaltet werden. Außerdem macht das Nürnberger Stadtarchiv erstmals Angebote für die gymnasiale Oberstufe: Ein Projektseminar mit Schülern des Melanchthon-Gymnasiums befasst sich im Herbst mit dem Kapitel Migration.

Archivdirektor Michael Diefenbacher erhofft sich außerdem einen Schub für das Marketing des Stadtarchivs: So soll Bauernfeind die «Norica»-Hefte betreuen, Buchvorstellungen organisieren und den Internet-Auftritt der Behörde begleiten.

Vor den Erwartungen nicht bange

Die gebürtige Nürnbergerin hat in Erlangen Geschichte, Politikwissenschaften sowie Buch- und Bibliothekskunde studiert. Bei Professor Rudolf Endres promovierte sie über den Nürnberger Oberbürgermeister Johann Georg Ritter von Schuh. Mit Werkverträgen war die Wissenschaftlerin bereits zeitweise für das Stadtarchiv tätig - etwa bei der Mitarbeit am Stadtlexikon, dem Forschungsvorhaben «Nürnberg wird bayerisch» und zuletzt seit 2006 bei der Koordination des Zuwanderungsprojekts. Vor den geballten Erwartungen im Amt ist der freundlichen Fränkin nicht bange.