Straßenbahnlinie 4 bekommt keinen eigenen Gleisbereich

26.1.2017, 15:44 Uhr
In den nächsten Wochen soll das Fahrzeugaufkommen am Spittlertorgraben genau gezählt werden.

© Eduard Weigert In den nächsten Wochen soll das Fahrzeugaufkommen am Spittlertorgraben genau gezählt werden.

Obwohl die Sanierung der Hallertorbrücke abgeschlossen ist, bleiben die Absperrbaken vorerst stehen, so dass für den Autoverkehr in den nächsten Monaten weiter nur eine Spur zur Verfügung steht. Es soll geprüft werden, ob der Autoverkehr wieder zunimmt oder ob sich einige Autofahrer auf Dauer eine neue Route gesucht haben. Durch die Absperrung während der Bauphase konnte die Fahrzeuge der Straßenbahnlinie 4 pünktlicher und schneller Richtung Norden verkehren, weil sie durch die Absperrung nicht mehr von Autos beeinträchtigt wurden.

Nach einer Zählung des Verkehrsplanungsamts sank die Zahl der Autos am Spittlertorgraben von fast 30.000 auf rund 21.000 täglich. Auf den anderen Pegnitzbrücken nahm die Zahl der Fahrzeuge zwar zu, doch insgesamt wurden 4000 Autos weniger gezählt.

Diesen Rückgang nahm die Bauverwaltung zum Anlass, auf Dauer vorzuschlagen, den Spittlertorgraben auf 230 Meter Länge von zwei Fahrspuren auf jeweils eine zu verringern, damit die Straßenbahn einen eigenen Gleiskörper hat und pünktlicher ist. Baureferent Daniel Ulrich macht im Ausschuss noch einmal deutlich, dass auch der Autoverkehr Richtung Norden davon profitiert, weil der Verkehrsfluss sich verstetigt und weniger Ampeln nötig sind.

Alternativkonzept mit intelligenter Ampelschaltung

Es würde dann außerdem mehr Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger geben. Während der Grüne Fraktionsvorsitzender Achim Mletzko den Gleiskörper für die Straßenbahn beschließen wollte, um eine Zeichen für eine neuen Verkehrspolitik zu setzen, war die CSU dagegen. CSU-Stadtrat Kilian Sender wandte ein, dass man keine verkehrspolitische Entscheidung treffen dürfe, deren Zahlen während der Bauphase erhoben wurden. Außerdem würden die Rechtsabbieger in die Mohrengasse bei dichtem Verkehr die einspurige Spittlertormauer schnell verstopfen.

OB Ulrich Maly machte dann folgenden Kompromiss, der vom Ausschuss einstimmig Mitgetragen wurde: Die Absperrbaken bleiben in den nächsten Monaten stehen, damit die Straßenbahn freie Fahrt hat. Es wird das Fahrzeugaufkommen genau gezählt und auch das Abbiegeverhalten beobachtet.

Die Planungen für die Fahrbahnreduzierung geht weiter und es soll ein Alternativkonzept mit einer intelligenten Ampelschaltung erarbeitet werden. Im Lauf des Jahres wird dann endgültig entschieden.

12 Kommentare