Streit um Augustinerhof: Schmelzer darf bauen

27.3.2015, 12:20 Uhr
Entwurf des Architekten Volker Staab, nachdem im Herzen der Stadt Wohnungen, Büros, Läden und ein Hotel entstehen sollen.

© Animation: Stadt Nürnberg Entwurf des Architekten Volker Staab, nachdem im Herzen der Stadt Wohnungen, Büros, Läden und ein Hotel entstehen sollen.

Fenster darf Immobilienentwickler Gerd Schmelzers Alpha-Gruppe nämlich dort nicht einbauen, wo sein Neubau die beiden Grundstücke des klagenden Nachbarn berührt. Der heißt Wolfgang Bühl und hat vor Gericht auf die Einhaltung einer notariellen Vereinbarung mit Schmelzer geklagt. Die stammt aus dem Jahr 2009 und sagt im Kern: Wenn die Alpha-Gruppe die Trauf- und Firsthöhen ihres Neubaus um 50 Zentimeter niedriger ansetzt als geplant, erlaubt der Nachbar im Gegenzug Fenster, die er an seiner Grundstücksgrenze niemals zulassen müsste.

Der Vorsitzende Richter Peter Ziegler wies die Klage Bühls zwar ab. Doch in einem Punkt, nämlich an der westlichen Grundstücksgrenze der Winklerstraße 13, darf der First des neuen Augustinerhof-Komplexes dennoch höher sein als vom Baugesetz erlaubt. An der fraglichen Adresse steht ein denkmalgeschütztes Haus aus dem Mittelalter, das Bühl gehört. Das Gericht musste in seinem Urteil über den notariellen Vertrag herausfiltern, wo sich die beiden seit langem verstrittenen Parteien Bühl und Schmelzer 2009 rechtswirksam gebunden hatten und wo nicht.

Die Stadt hat den Bauantrag der Alpha-Gruppe und die darin geforderten Überschreitungen der Baugrenzen genehmigt. Auch gegen diese Baugenehmigung klagt Wolfgang Bühl, dem gleich zwei Immobilien an Rande des Augustinerhofs gehören. Das Ansbacher Verwaltungsgericht hatte zunächst abwarten wollen, ob sich die beiden Streithähne vielleicht in dem Zivilprozess einigen würden.

Nachdem dies nicht geschehen ist, wird die nächste Runde des endlosen Streits um den Augustinerhof in Ansbach am Verwaltungsgericht stattfinden.

So lange liegt auch der viel gelobte Entwurf von Architekt Volker Staab auf Eis, nach dem auf dem derzeit als Parkplatz genutzten Gelände im Herzen der Stadt Wohnungen, Büros, Läden und ein Hotel entstehen sollen.

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