Stromausfall machte Wirte der "Fressmeile" erfinderisch

22.7.2014, 06:00 Uhr
Stromausfall machte Wirte der

© Günter Distler

Einfach zusperren? Von wegen. Neben dem Café Deuerlein ratterte ein 200-Kilo-Generator. Der produzierte Starkstrom für die Espressomaschine. Und das funktionierte, die Maschine lief. „Die Grundversorgung ist gesichert“, verkündete ein Schild Stammkunden und allen anderen. „Ich bin auf das Mittagsgeschäft angewiesen“, sagte Chef Tom Deuerlein. Zusperren wäre nicht infrage gekommen für ihn.

Not macht bekanntermaßen erfinderisch, auch ein paar Meter weiter wurde improvisiert. Arya Vilayphone vom Red Curry House zapfte bei einem „guten Nachbarn und Stammkunden“, der nicht von der Sperre betroffen war, via Verlängerungskabel Strom ab, um Kunden nicht abweisen zu müssen. Im Marientorzwinger wurde trotz Stromausfall sogar eine Hochzeitsgesellschaft bewirtet. Es wurde gegrillt statt gekocht. Für andere Gäste war geschlossen.
Auch in der Suppenküche von Suppdiwupp blieb die Küche nicht kalt. Die Gerichte entstanden zwar unter schwierigeren Bedingungen als sonst, weil sie mit Campingkochern gekocht wurden. Aber am Ende siegte die Gelassenheit. „Klar entgeht uns Umsatz, aber wenn ein Schaden da ist, muss er repariert werden“, sagte Chef Ferdinand Pillenstein.

Weil es in der Lorenzer Straße im Juni und Juli Probleme mit der Stromversorgung gegeben hatte, machte sich die N-Ergie am Montag auf Fehlersuche im Netz und drehte einigen Häusern am Morgen den Strom ab.

Befürchtungen, dass Wirte und andere in der Straße bis zum Abend abgekoppelt sein würden, bestätigten sich am Ende allerdings nicht. Schon mittags hieß es: Fehler behoben. Die Ursache war ein defektes Kabel bei einem Hausanschluss.

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