Studie: So viele Kreuzottern leben im Eibacher Forst

22.7.2015, 06:00 Uhr
Um die Situation in Sachen Kreuzotter zu entschärfen, erließ die Stadt für den betroffenen Bereich ein Betretungsverbot.

© Günter Distler Um die Situation in Sachen Kreuzotter zu entschärfen, erließ die Stadt für den betroffenen Bereich ein Betretungsverbot.

Wichtig war auch zu erfahren, wie groß die Population eigentlich ist. Das Ergebnis der arbeitsintensiven Studie: In besagtem Gebiet leben 40 erwachsene Tiere. Der Bestand ist stabil und Experten zufolge gerade groß genug, um überleben zu können.

Nürnberg ist die einzige Stadt in Deutschland, in der eine stabile Kreuzotter-Population lebt. Und die soll erhalten bleiben, in erster Linie auch deshalb, weil die Tiere vom Aussterben bedroht und gesetzlich geschützt sind. Als vor zwei Jahren sieben der giftigen Schlangen erschlagen worden waren, rief die Stadt Nürnberg Tierschützer und besorgte Anwohner an einen Tisch. Letztere fürchteten nämlich, dass von den Schlangen eine Gefahr vor allem für Hunde und Kinder ausgeht. Das Umweltamt der Stadt stellte deswegen wiederholt klar, dass dem nicht so ist.

Um die Situation zu entschärfen, erließ die Stadt für den betroffenen Bereich ein Betretungsverbot. Der Mensch musste von da an auf dem Weg bleiben, Hunde - die dort ohnehin angeleint werden müssen - ebenfalls. Außerdem gab die Regierung von Mittelfranken ein Gutachten in Auftrag, das Informationen über die Größe der Population und deren Lebensraum geben sollte. Die wurde am Montagabend im Naturkundehaus des Tiergartens vorgestellt. Eine hitzige Debatte wie vor zwei Jahren blieb aus.

Erkenntnisse wurden aufwendig gesammelt

An 25 Tagen waren die Gutachter im Eibacher Forst unterwegs, um Erkenntnisse über die Schlangen zu sammeln. Die Tiere wurden fotografiert, damit keines doppelt gezählt wird. Man beobachtete auch, wo sie sich am liebsten aufhalten. Unter anderem am Damm, wo sie viel Sonne abbekommen, in der Böschung entlang des Weges und dort, wo der Wald besonders licht ist.

Stefan Böger von der Regierung von Mittelfranken betont, dass der Schutz der Tiere eine Pflicht ist, die sowohl im Bundesgesetz als auch im Landesgesetz festgeschrieben steht. Wichtig sei, dass sich die Menschen an die Regeln halten und die nötige Pflege des Damms durch die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung so sanft vonstatten geht, dass die Tiere nicht vergrault werden. Bislang habe das hervorragend geklappt, so Böger. Auch das Forstamt Nürnberg sei ein verlässlicher Partner.

Dass der Mensch Rücksicht auf die Kreuzottern nehmen muss, tut natürlich auch anderen Tieren gut: den Eidechsen und den Vögeln, die auf dem Boden brüten.

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