Südklinikum Nürnberg: Marathon-Mann am OP-Tisch

24.10.2014, 08:54 Uhr
Martin Gosau wird im Nürnberger Südklinikum Nachfolger von Marc Farmand als neuer Chefarzt in der Gesichtschirurgie.

© Horst Linke Martin Gosau wird im Nürnberger Südklinikum Nachfolger von Marc Farmand als neuer Chefarzt in der Gesichtschirurgie.

Nicht alle Krankenhäuser, sagte Dr. Dr. Günter Niklewski, würden sich eine solche eigene Klinik leisten. Doch in Nürnberg, so das für Medizin- und Strukturentwicklung zuständige Vorstandsmitglied, herrsche große Einigkeit, dass man den Patienten dieses Angebot machen müsse.

Davon profitieren sollen Unfallverletzte, die mit zertrümmerten Knochen im Gesichtsschädel eingeliefert werden, aber auch Menschen, die wegen Mundhöhlentumoren einen enormen Leidensdruck haben.

Zudem, erklärt Gosau, leide eines von 500 Kleinkindern an Spaltbildungen an Lippen, Kiefer und Gaumen, auch diese werden in der Klinik behandelt.

Gemeinsam mit der Neurochirurgie operiert Gosau zudem Patienten mit Hirntumor. Ein neues Angebot will der Mediziner ab 1. November jenen Eltern machen, deren Kleinkinder durch das Liegen auf dem Rücken Kopfverformungen bekommen haben. Durch individuell angepasste Helme könnten solche Fehlbildungen wieder begradigt werden, sagt Gosau.

Gosau, in Würzburg geboren, war zuletzt in Personalunion als Oberarzt in Regensburg und als Leiter der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Murnau tätig. Seine berufliche Laufbahn begann er als Zahnmediziner, später studierte er Humanmedizin in München. Der Mund- und Gesichtschirurg nutzt oft seinen Urlaub, um seine Fachkenntnisse in Kambodscha, Laos oder Vietnam einzubringen. „Ich verbinde das dann meist mit einem Urlaub, zudem macht man viele interessante Erfahrungen“, so Gosau.

In Nürnberg wird er als Leiter eines insgesamt elfköpfigen Ärzteteams im Jahr rund 1000 bis 1100 Patienten stationär, zirka 4500 ambulant versorgen. Gosau folgt auf Prof. Marc Farmand nach, der in den Ruhestand ging.

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