"Super Connie" steuerte den Nürnberger Flughafen an

4.7.2015, 14:15 Uhr

© Christian Langhans

Die Lockheed Super Constellation ist für viele das schönste Flugzeug der Welt. Am Samstag landete eine Propellermaschine diesen Typs in Nürnberg, die genau­so alt ist wie der Airport im Knob­lauchsland: 60 Jahre. Der heute selte­ne Oldtimer traf gegen 11 Uhr ein.

Die Lockheed L-1049 Super Con­stellation, von Fans kurz Super Con­nie genannt, hat das Zeug zum Star: eine schlanke Silhouette, das grazile, hochbeinige Fahrwerk – und dann erst dieses Heck. Wo bei anderen Pro­peller- Airlinern jener Epoche ein wuchtiges Seitenleitwerk den Ab­schluss bildet, sind es bei der Super Connie drei fast schon filigran erschei­nende Seitenruder, die sie unverwechselbar machen.

Eigentlich wäre ja ein einziges Sei­tenleitwerk ausreichend, wenn es groß genug ist. Aber mit nur einem wäre die Maschine so hoch geworden, dass sie nicht mehr in die damaligen Hangars gepasst hätte. Also wurden drei kleinere gewählt. Dass dies der Connie auch eine unnachahmliche Optik bescherte, stellte sich erst spä­ter als Design-Glücksfall heraus.

Ausgestattet mit einer Druckkabine für den Flug in großen Höhen, etwa 480 Stundenkilometern Reisege­schwindigkeit und mehr als 6000 Kilo­metern Reichweite, konnten bis zu 100 Passagiere einen seinerzeit noch ungewohnten Reisekomfort genießen. Aber: Die damals hochmodernen Cur­tiss- Wright-Cyclone-Triebwerke vom Typ R-3350 galten als Achillesferse.

Ziemlich oft mussten die Piloten und der damals noch vorgeschriebene Flugingenieur einen der 3250 PS star­ken 18-Zylinder wegen technischer Probleme im Flug abstellen. Deshalb bekam sie auch den spöttischen Spitz­namen „beste Dreimotorige der Welt“ verpasst. Angeblich verzeichnete allein die Lufthansa einst auf jedem dritten Linienflug ein Triebwerkspro­blem.

Dennoch entwickelte sich die 1950 zum Erstflug gestartete Super Connie zu einem Erfolgsmodell: Mehr als 850 Exemplare der Super Connie, ihres kleineren Vorgängermodells Constellation und der größeren Super Star wurden während einer 15-jähri­gen Bauzeit ausgeliefert.

Zu sehen und zu hören war der Besuch der "alten Dame" am Nürnberger Airport von der Zuschauerterrasse, wo sich viele Flugbegeisterte mit Fotokameras und Ferngläsern versammelt hatten. Die angebotenen Führungen durch den Rumpf der Maschine waren ziemlich begehrt. Kein Wunder, denn wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, ins Innere einer solchen Maschine zu schauen. Und vielleicht wuchs dadurch ja auch die Anzahl der Menschen, welche die "Connie" für das schönste Flugzeug der Welt halten.

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