"T-Store": VAG baut Café samt Ticketverkauf auf Bahnhofsplatz

7.3.2018, 05:55 Uhr
Treffpunkt "T-Store" Bahnhofsplatz: Für einen höheren sechsstelligen Betrag wird die VAG hier ein Café samt Ticketverkauf und Pausenraum für die Bus- und Straßenbahnfahrer bauen.

© Modell: Dirk Leeven Architekten Treffpunkt "T-Store" Bahnhofsplatz: Für einen höheren sechsstelligen Betrag wird die VAG hier ein Café samt Ticketverkauf und Pausenraum für die Bus- und Straßenbahnfahrer bauen.

Gut Ding will Weile haben. Schon seit 2010 geht man bei der Verkehrsaktiengesellschaft mit der Kaffeehaus-Idee schwanger. "Der Teufel steckt leider im Detail", erklärt VAG-Technikvorstand Tim Dahlmann-Resing die lange Inkubationszeit. Auf einem U-Bahn-Knotenpunkt baue es sich nun mal ungleich komplizierter als auf der grünen Wiese.

Jetzt aber liegen die Pläne von Architekt Dirk Leeven auf dem Tisch, spätestens ab Anfang 2019 wird gebaut. Neudeutsch "T-Store" soll der schicke Glaskubus heißen, von T wie Tickets. Dabei wird es dort mehr um Brezen, Suppe und Kaffee gehen als um Streifenkarten und MobiCards. Die gibt es natürlich auch, denn die VAG will ihren Service ausbauen und gleichzeitig "das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen". Von 5 Uhr morgens bis um abends 23 Uhr soll der gut beleuchtete "T-Store" geöffnet sein; am Wochenende, wenn die NightLiner fahren, vielleicht sogar rund um die Uhr. Alkohol wird nicht ausgeschenkt werden.

Viel Technik und ein neuer Sozialraum 

Statt des hässlichen Containers, in dem die VAG-Fahrer Pause machen, wird unterm großen Flugdach ein Café mit 63 Sitzplätzen und weiteren 25 Plätzen im Freien entstehen. Die Firma Brezen Kolb pachtet das Gebäude, in dem auf 120 Quadratmetern neben viel Technik ein neuer Sozialraum fürs VAG-Personal unterkommen wird. Im Süden muss die durchgehende Glasfront deshalb mit einem Sichtschutz versehen werden.

Einen "höheren sechsstelligen Betrag" soll der Bau kosten, für den das Dach aus den 1960er Jahren verstärkt werden muss. Nur für ein dringendes Bedürfnis sei beim besten Willen kein Platz mehr gewesen: Die Kundschaft muss die unterirdischen Toiletten in der Königstorpassage nutzen.

Plärrer ohne Chance

Das 2016 eröffnete Brezen-Kolb-Café an der Thoner Endhaltestelle Am Wegfeld sei der Vorläufer des Projekts am Hauptbahnhof, heißt es bei der VAG. Andere Großstädte wie Berlin und Hamburg bieten an U-Bahn-Haltestellen längst Gastronomie mit angeschlossenem Kiosk an. Tim Dahlmann-Resing schiebt ein weiteres Motiv nach: "Die VAG will und muss damit auch Geld verdienen." Deshalb soll das Konzept langfristig an weiteren Haltepunkten ausgebaut werden.

Bei einer Machbarkeitsstudie war neben den Stationen in Thon und am Hauptbahnhof auch der Plärrer als besonders gut besuchter Standort ausgeguckt worden. Doch hier wird es vorerst nichts mit einem "T-Store". In sieben, acht Jahren müsse dort aufwendig saniert werden, heißt es. Schon seit längerem dringt am Plärrer Wasser in den Untergrund, die Decke muss deshalb abgedichtet werden.

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