Tag der offenen Tür bei der Bereitschaftspolizei Nürnberg

15.9.2014, 06:00 Uhr
Junge Polizeischüler demonstrierten ihre Nahkampf- und Verteidigungskünste.

© Eduard Weigert Junge Polizeischüler demonstrierten ihre Nahkampf- und Verteidigungskünste.

Es ist ein besonderer BePo-Standort. Denn unter den sieben BePo- Abteilungen im Freistaat vereint nur Nürnberg alle fünf Zentralfunktionen der bayerischen Bereitschaftspolizei. Die Einstellungs-Auswahl von Polizeianwärtern für ganz Bayern, die Ausbildung junger Polizisten, die Fortbildung, der Servicebereich – vom ärztlichen Dienst über Polizeiseelsorge und Polizeiorchester bis zu Kfz- und Waffenwerkstätten – und schließlich den Bereich Einsatz: Von der Kornburger Straße aus sind vier Hundertschaften zu rund 4000 Einsätzen jährlich bei Fußballspielen, Demos oder Volksfesten unterwegs und zur Unterstützung der Landespolizei. Ins Leben gerufen wurde die bayerische Bereitschaftspolizei 1951 – noch vor der Bundeswehr.

In Nürnberg bezogen im März 1953 die ersten Einheiten Quartier – die neunte Hundertschaft aus Rebdorf bei Eichstätt fand am Schmausenbuck ausgesprochen spartanische Verhältnisse vor, berichtete der Nürnberger BePo-Chef Werner Süßmann den Besuchern am Samstag. Anfang der 1960er Jahre entstanden die ersten drei BePo-Abteilungen München, Würzburg und Eichstätt.

Und das bayerische Innenministerium entschied, zwei weitere Abteilungen in Nürnberg bzw. Königsbrunn (nahe Augsburg) aufzustellen. Zum 15. September 1964 wurde der Führungsstab der IV. Abteilung in Nürnberg etabliert, mit Oberrat Georg Reiser als erstem Abteilungsführer.

Rund drei Jahre später war auch der neue Standort der IV. Abteilung an der Kornburger Straße fertiggestellt. Im ehemaligen Steckerleswald war für rund 30 Millionen Mark (etwa 15 Millionen Euro) die seinerzeit wohl modernste Polizeieinrichtung Europas entstanden. Zum 50-Jährigen Jubiläum der BePo-Abteilung ist das längst Geschichte. Der Zahn der Zeit hat den Gebäuden und Einrichtungen so nachhaltig zugesetzt, dass an vielen Stellen nurmehr ein Abriss mit anschließendem Neubau sinnvoll erscheint.

Die Kfz-Werkstatt, das Heizungsgebäude und die Waffenwerkstatt sind bereits erneuert. Das Krankenrevier wurde saniert und erweitert. In den nächsten Tagen nun werden die Baumaschinen den zweiten Bauabschnitt in Angriff nehmen: Für rund 21,4 Millionen Euro entsteht eine moderne Polizeischüler-Unterkunft mit 160 Doppelzimmern und einer 3600 Quadratmeter großen Kfz-Halle für Einsatzfahrzeuge.

In genau drei Jahren soll der Bau bezogen werden. Spätestens dann würde BePo-Abteilungsleiter Süßmann gerne die nächsten Problemkinder in Angriff nehmen: Allen voran das betagte Wirtschaftsgebäude und nicht zuletzt die ebenso beengten wie maroden Unterkünfte, in denen knapp 400 Beamte/innen der vier hier stationierten Hundertschaften untergebracht sind.

Wie groß die Leistungsfähigkeit der IV. Abteilung ist, erlebten am Samstag 2750 Besucher: in der Waffenwerkstatt und bei der Fahrzeugschau, bei der Selbstverteidigung und in der Funkwerkstatt, beim Schießen mit der Laserpistole, beim Medizinischen Dienst oder in der Kfz-Werkstatt.

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