Tennis-Club macht sich für die Frauen hübsch

4.4.2013, 06:56 Uhr
Auch Andrea Petkovic (Archivbild) freut sich auf die Spiele in Nürnberg.

© Rhona Wise (dpa) Auch Andrea Petkovic (Archivbild) freut sich auf die Spiele in Nürnberg.

Die Erwartungen hat Sandra Reichel schon einmal hoch gesteckt. Eine „kleine Grand-Slam-Arena“ mit einer Tribüne für 2000 Fans, die „am liebsten jeden Tag ausverkauft ist“, erwartet sich die Veranstalterin für das WTA-Turnier, das vom 8. bis 15. Juni in Nürnberg auf der Anlage des 1. FC Nürnberg am Valznerweiher seine Premiere erlebt.

Die Intention der Tennis-Expertin von der österreichischen MatchMaker-Agentur ist klar und sie deckt sich mit den Erwartungen der Nürnberger Versicherungsgruppe, die als Hauptsponsor fungiert: Das Turnier soll (muss?) bei seinem Debüt ein Erfolg werden, denn oft entscheiden bei solchen Events gleich die Eindrücke und Schlagzeilen des ersten Jahres über die mediale Beachtung in der Folgezeit.

Tennis-Club macht sich für die Frauen hübsch

© Roland Fengler

Für die Tennissparte des 1. FCN, die als Ausrichter fungiert und dafür vom Veranstalter finanziell entlohnt wird, bedeutet das in den nächsten Wochen viel Arbeit. „Wir haben jahrelange Erfahrung in der Bundesliga, aber unsere Anlage ist natürlich derzeit nicht für den WTA-Standard ausgelegt“, sagt Franz-Josef Wich, der Manager des Bundesliga-Teams.

Technische Experten der Women’s Tennis Association, also des Weltverbandes für das Frauen-Tennis, waren bereits in Nürnberg und entdeckten laut Reichel prinzipiell keine Probleme, die Club-Anlage auf das geforderte Niveau zu bringen. Gespielt wird im Juni auf drei der insgesamt zwölf Sandplätze, wichtigste Anforderung ist wohl eine deutliche Erweiterung der Tribünenkapazität. Derzeit finden am Center Court 1056 Zuschauer einen Platz, für das Turnier sollen es doppelt so viele werden.

„Das ist ja bei den heutigen Möglichkeiten im Tribünenbau wohl kein unlösbares Problem“, sagt Wich, der sich außerdem darauf einstellen muss, ein Medien- und Bewirtungszentrum und eine Art Meldestelle anzubieten. Dafür soll einer der vorhandenen Bungalows genutzt werden, „und“, so Wich, „wir werden bestimmt auch ein oder zwei Containerbauten für diese Zeit benötigen“.

„Wir sind wettkampforientiert“

Beim Tennisclub sieht man das WTA-Turnier nicht als ein- oder zweimaliges Abenteuer, sondern als eine Veranstaltung, die über vielleicht 10 bis 15 Jahre hinweg die Entwicklung des Vereins möglichst positiv beeinflussen soll. „Wir versprechen uns natürlich auch eine Aufwertung unserer Anlage, denn in einigen Bereichen wie dem Wegebau und den Trennzäunen ist ja seit 45 Jahren nicht viel passiert“, sagt er. Das Turnier sei der ideale Antrieb, um sich zu entwickeln, denn der FCN will sich als Turnierveranstalter profilieren und zeigen, dass er für den Tennis-Leistungssport in Mittelfranken eine wichtige Rolle spielt.

Probleme durch Mitglieder, die sich durch die Baumaßnahmen und die Sperrung einiger Plätze in ihrem eigenem Bewegungsdrang gestört fühlen, erwartet Wich nicht. „Bei uns sind über 20 Mannschaften im Spielbetrieb gemeldet, die sind alle wettkampforientiert und werden sich bestimmt freuen, hochklassiges Damen-Tennis geboten zu bekommen“, sagt er. Außerdem wolle man während des Turniers viel für die Mitglieder „als Kompensation“ tun.

Ein finanzielles Risiko geht der 1.FCN laut Wich durch seinen Status als Ausrichter nicht ein. Ein möglicher Gewinn bleibt ebenso wie ein Verlust beim Veranstalter hängen. Der Club will vor allem als Gastgeber glänzen, damit es am Ende der Premiere heißt: Punkt, Satz und Sieg, 1. FC Nürnberg, Sparte Tennis

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