"The Très Biens" sind ganz entspannt auf Erfolgskurs

28.7.2015, 09:38 Uhr

© PR

Die Bandgründung 2007 war eine klassische Schnapsidee: Auf einer Geburtstagsparty wollten die bekannten Fürther Musiker Mäkkelä (Gitarre, Gesang), Oli Engelhardt (Gitarre, Gesang), Tom Ebert (Bass, Gesang) und Ralf Irmler (Schlagzeug) einen Abend lang ein paar Songs zocken, auf die sich alle vier gut einigen konnten. Eine gemeinsame Schnittmenge war schnell gefunden: Pubrock nach britischem Vorbild – Elvis Costello und Dr. Feelgood, dazu frühe Proto-Punk-Geschichten wie The Damned, Eddie & The Hot Rods und überhaupt der Sound, der Ende der 70er Jahre auf Nick Lowes unvergessenem Plattenlabel Stiff Records verlegt wurde.

Simpler, harter, handgemachter Rock’n’Roll in der klassischen Besetzung "Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug"; schnell und schnörkellos gespielt am Freitagabend in der Kneipe an der Ecke, wo der Zapfhahn ein paar Mal öfter betätigt wurde, wenn die Band gut war. Bis heute erfreut sich Pubrock in England großer Beliebtheit und gehört dort zur Kneipenkultur.

Für die Musiker von The Très Biens ist es jedoch eine willkommene Gelegenheit, endlich mal all die Nummern, die man sonst im Tagesgeschäft bei keiner der Hauptbands (The Truffauts, Day Housten, Weak Willies, Mäkkelä’s Trash Lounge) unterkriegt, genüsslich zu zelebrieren. "Doch dann ist die Sache ein wenig entgleist, weil es vom Fleck weg fürchterlich gut angekommen ist", erzählt Mäkkelä.

Ohne Druck

Das Rad will und wollte bei den Très Biens keiner neu erfinden, doch oft laufen im Leben ja gerade die Geschichten geschmeidig, an die man nicht sein Herz und seinen ganzen Ehrgeiz hängt. Inzwischen gibt es von dem Quartett einen ersten Tonträger: Anfang des Jahres erschien die Vinyl-Single "Modern Low" mit drei eigenen Liedern und einer Coverversion von Mike Newells "All The Lights In This House".

Die Record Release-Party in Kioski (dem wahrscheinlich einzigen finnischen Plattenladen außerhalb Finnlands), wo man einfach nur vorbeikommen, fürchterliche britische Getränke, die Mäkkelä von seiner Englandtour mitgebracht hatte, trinken und die neue Schallplatte feiern konnte, wurde gut angenommen.

Beim Konzert wenig später platzte der Fürther Kunstkeller aus allen Nähten. "Damit hat keiner von uns gerechnet", sagt Mäkkelä und schütttelt noch immer ein wenig ungläubig den Kopf. "Weil es in diesem Fall wirklich keinen Ehrgeiz gibt, irgend etwas erreichen zu müssen. Wir haben alle unsere Hauptprojekte, was bei den Très Bien komplett den Druck raus nimmt. Wenn einer nicht kann, dann spielen wir den Gig lieber gar nicht, als uns groß einen Ersatzmann zu suchen und den einzuarbeiten …"

Der Auftritt beim Nürnberger Bardentreffen ist für das Quartett aber trotzdem etwas Besonderes.  Als Gastmusiker werden der Trompeter Tom van de Weyer von dem Fürther Funk-Orchester Tom Tom Brothers und der Saxofonist James T. Durham (Cry Freedom, NC Brown Blues Band) dabei sein.

Termin ist Sonntag, 2. August, ab 19.15 Uhr auf der MuZ-Bühne am Lorenzer Platz.

Verwandte Themen


Keine Kommentare