Tiergarten Nürnberg: Putzige Uralkäuze sind geschlüpft

9.5.2018, 19:42 Uhr
Putzmunter und einfach nur niedlich: Zwei junge Uralkäuze sind im Nürnberger Tiergarten geschlüpft.

© Horst Linke Putzmunter und einfach nur niedlich: Zwei junge Uralkäuze sind im Nürnberger Tiergarten geschlüpft.

Die wahrlich putzigen Uralkäuze sind am 1. April im Tiergarten geschlüpft - und müssen Franken bald schon wieder verlassen. Im Rahmen des internationalen Habichtskauz-Wiederansiedelungsprojekts sollen sie Teil einer sich selbsterhaltenden Population werden, sagt Pressesprecherin Nicola Mögel.

Denn Uralkäuze zählen zu den bedrohten Tierarten. Durch den Einsatz von Giftstoffen in der Landwirtschaft gibt es weniger Mäuse - was weniger Nahrung für die Käuze bedeutet. Und durch die zunehmende Rodung von Wäldern, ist es für die Tiere schwierig geworden Rückzugsorte zu finden. Tatsächlich gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts so wenige Uralkäuze, dass sie als ausgestorben galten.

Das Elternpaar der jungen Uralkäuze in Nürnberg tut sein Bestes, das zu verhindern. Seit 2003 konnten bereits 34 Jungvögel erfolgreich aufgezogen werden - ein Rekord. Fünf von ihnen hat der Tiergarten an ein Zuchtnetzwerk abgegeben, 27 wurden in Deutschland, Tschechien oder Österreich in die Natur entlassen. Auch die zwei jungen Vögel aus Franken sollen bald zur Bestandsschützung abgegeben werden.

Keine von außen sichtbaren Geschlechtsorgane

Schon in sechs Wochen könnte es so weit sein. Dann, wenn sie nicht mehr von ihren Eltern gefüttert werden, aber immer noch den Kontakt zu ihnen suchen und damit auch für die Menschen in beobachtbarer Sichtweite bleiben. "Da sind die Uralkäuze wie jugendliche Menschenkinder, die zwar schon ausgezogen sind, ihre Wäsche aber noch zum Waschen ins Elternhaus bringen", sagt Tierärztin Katrin Baumgartner.

Doch bevor es für die Vögel so weit ist, soll ihr Geschlecht bestimmt werden. Weil die Tiere keine von außen sichtbaren Geschlechtsorgane haben, wird ein DNA-Test im Labor klären, ob es sich bei den beiden um Männchen oder Weibchen handelt. Dazu zupft Baumgartner einzelne Federn aus dem noch sehr flauschigen Gefieder der Tiere.

Erst später werden daraus glatte Federn. Mit dem für Eulen typischen Schlafzimmerblick, sitzen sie ruhig in den Händen der zwei Pfleger. Ihr Unmut über die Behandlung hält sich in Grenzen. Nur ab und zu klappern sie mit dem Schnabel. Auch wenn ihr Geschlecht bestimmt ist, bekommt keine der beiden Eulen einen Namen - eben weil sie bald ausgewildert werden sollen.

Ganz im Gegensatz zu der neuen Gruppe von Weißgesichtssakis am Schmausenbuck. Die Männchen dieser Affenart sind an ihrer weißen Gesichtsmaske zu erkennen, die Weibchen an einem dunkel gefärbten Gesicht mit zwei schmalen hellen Streifen. Seit 23. März lebt die kleine Familie einer Primatenart aus der Gruppe der Neuweltaffen im Tiergarten.

Nach einer mehrwöchigen Eingewöhnungszeit hinter den Kulissen durften sie mittlerweile ins Manatihaus umziehen. Sakis gelten als scheu und lassen sich leicht mit anderen Tierarten vergesellschaften und in begehbaren Anlagen halten. Darum sind sie die einzige Affenart im Manatihaus.

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