Tod im Tiergarten: Pinguin starb durch Zigarettenstummel

17.6.2016, 05:58 Uhr
Tod im Tiergarten: Pinguin starb durch Zigarettenstummel

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Nicht retten konnte man im Tiergarten einen Pinguin, der einen Zigarettenstummel gefressen hatte. "Die Leute denken gar nicht dran, aber Nikotin ist nun mal ein Nervengift", bemerkt der Zoopädagoge Christian Dienemann bitter. Müll macht die Tiere krank oder bringt sie um. Der Tiergarten Nürnberg appelliert deshalb an die Vernunft seiner Besucher. Achtlos Weggeworfenes kann nämlich großen Schaden anrichten.

Ein Problem ist etwa Müll im Futter: Der Zoopädagoge weist darauf hin, dass im Stadtgebiet mehrere Wiesen vom Tiergarten bewirtschaftet werden. Das abgemähte Gras dient als Futter - doch wenn auf der Wiese Abfall liegt, gelangt er mit in den Fressnapf. Manchmal werfen Besucher auch einfach Müll oder sonstige Gegenstände in die Gehege. "Wir haben schon mal ein Messer bei den Seelöwen gefunden", sagt Dienemann. "So etwas ist natürlich äußerst gefährlich."

Tiger musste betäubt werden

Das war offenbar nicht die einzige bedrohliche Situation. Ein Tiger musste betäubt werden, nachdem er ein Stofftier vertilgt hatte. Besucher hatten das Spielzeug über die Mauer geworfen. Der Raubkatze wurde ein Brechmittel verabreicht, um die Kunststofffasern wieder aus ihrem Magen entfernen zu können.

Alle Beispiele sind absolut vermeidbare Vorfälle. Dass Tiere Schaden nehmen, lässt sich ganz einfach verhindern, indem man Abfälle in die Mülleimer wirft. Vor allem Verpackungspapier, das auf dem Boden landet, wird oft auch vom Wind in die Gehege geweht. Der kurze Weg zum Mülleimer lohnt sich also.

"Leute, ihr habt das in der Hand!“, appelliert Dienemann an die Besucher. "Wir können niemanden zwingen, aber wir können zumindest Überzeugungsarbeit leisten."

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