Trampolin-Anlage am Nordostbahnhof springt weiter

22.8.2018, 12:12 Uhr
Hoch hinauf und wieder runter. Auf zehn Trampolinen wird im "Delfin" am Nordostbahnhof gesprungen, seit 14 Jahren gibt es die Sportanlage am Leipziger Platz. Die muss nun einer Grünanlage weichen, eröffnet aber 2019 nur ein paar Meter weiter.

© Roland Fengler Hoch hinauf und wieder runter. Auf zehn Trampolinen wird im "Delfin" am Nordostbahnhof gesprungen, seit 14 Jahren gibt es die Sportanlage am Leipziger Platz. Die muss nun einer Grünanlage weichen, eröffnet aber 2019 nur ein paar Meter weiter.

Bislang jubelt Esin Cilir leise. Auch das Schild, das er aufstellen will, "falls alles gutgeht", steht noch nicht. Dort will Cilir eine gute Nachricht verbreiten: 2019 geht es am Nordostbahnhof wieder hoch hinaus, denn auch im kommenden Jahr öffnet der von Cilir geführte Trampolin-Park "Delfin" für seine vielen Fans. Auch wenn die nicht, wie bisher, praktisch aus der U-Bahn direkt auf das Trampolin hüpfen können. Doch weit wird ihr Weg nicht sein, verrät Cilir. Nur einen Katzensprung weiter soll die Sportanlage wiedereröffnen, auf einer Brachfläche gegenüber des Ex-Porsche-Geländes hat die Stadt ein Areal gefunden.

"Sehr schön" findet das Esin Cilir. Auch wenn eine finale Unterschrift unter den Vertrag noch fehlt, wie Christian Vogel weiß. Große Hürden sieht er aber kaum noch. Der Zweite Bürgermeister hat den Standort untersuchen lassen, "die Antwort von allen beteiligten Dienststellen war positiv". Das Liegenschaftsamt sei nun dabei, einen Pachtvertrag auszuarbeiten. Der soll "wie bisher sein, nur an neuer Stelle". Dem Vergnügen soll nichts im Wege stehen.

Dafür hat sich Vogel mächtig ins Zeug gelegt. Für ziemlich viel Wirbel hat vor über einem Jahr die Kündigung für die Fläche gesorgt, die der Trampolin-Park damals erhalten hat. Zum 31. Dezember 2017 sollte Schluss sein, weil, wie mehrfach berichtet, das Areal zu einer kleinen Grünfläche mit Spielplatz umgestaltet wird.

Fans sammelten 900 Unterschriften

Die vielen "Delfin"-Fans aber wehren sich gegen die Schließung und sammeln binnen kürzester Zeit 900 Unterschriften. Das Ergebnis: Nach der Verlängerung des Pachtvertrags um ein Jahr erhält Cilir nun eben die neue Fläche in der Kieslingstraße, nur 800 Meter von seinem derzeitigen Standort entfernt. Optimal, sagt der Chef des Familienbetriebs, sei auch das nicht, "weil für Kinder, die oft auch mit der U-Bahn kommen, das schon ein Stück ist", froh ist er dennoch.

Auch weil Esin Cilir "in der ganzen Sache stets sachlich und vernünftig" war, hat sich Christian Vogel "über die Maßen engagiert". Wohl wissend, dass es sich "um eine nicht ganz einfache Geschichte" gehandelt hat. Der Aufschrei sei zwar "schnell da und groß" gewesen. "Wenn es aber um mögliche Alternativen geht, ist man plötzlich alleine." Trotzdem ist Vogel fündig geworden.

Dass sei gut so, weil das Trampolin eine wichtige soziale Rolle im Stadtteil spielt und der Betreiber sich wirklich sehr für die Kinder einsetzt, "für alle Kinder", wie der SPD-Politiker betont. Ums Reichwerden gehe es Cilir nicht. Vogel selbst sei oft vor Ort gewesen und hat gesehen, "wie Kinder mit oder ohne Eltern, mit Migrationshintergrund oder ohne, gemeinsam gehüpft sind". So soll es bleiben.

Das hofft auch Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nürnberg-Nord. Er hält den neuen Standort für eine "gute Wahl", auch wenn der direkte U-Bahnanschluss fehlt. Trotzdem ist auch er froh, "dass es überhaupt eine Lösung gibt, weil es ja auf der Kippe stand". Und das Areal um den Nordostbahnhof nicht mit vielen attraktiven Einrichtungen gesegnet ist. Für ihn ist der Trampolin-Park dabei so viel mehr, "das ist ein Generationentreff". Der nun leicht versetzt wird — aber weiter für Freudensprünge sorgt.

In Nürnberg gibt es noch einen weiteren großen Trampolinpark: Eine 4000-Quadratmeter-Sport-und-Spaß-Landschaft wartet ebenfalls im Nürnberger Norden.

 

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