Tränenreicher Abschied von der "Christkind-Mutter"

24.12.2012, 16:28 Uhr
Tränenreicher Abschied von der

© Michael Matejka

Tränen flossen reichlich in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses, als stilecht am 24. Dezember Edith Kerndler-Hamburger von "ihren“ Christkindern in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Tanja Zimmermann-Steinmetz verdeutlichte in ihrer Dankesrede das besonderer Verhältnis, das die Mädchen zu Edith Kerndler-Hamburger pflegten: "Sie hat uns so manches Mal das Zuhause ersetzt, aber auch geholfen, dass wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben“, so das Christkind der Jahre 1985/86. Sie war damals das erste Nürnberger Christkind, das von Edith Kerndler-Hamburger betreut wurde. Heute ist Tanja Zimmermann-Steinmetz Konrektorin an der Wilhelm-Loehe-Grundschule und wie es der Zufall will, hat sie als Lehrerin Eva Sattler unterrichtet, die 20 Jahre später in ihre Fußstapfen treten sollte.

Die Christkinder fühlen sich sowieso als eine Art ganz besondere Familie und Edith Kerndler-Hamburger hat dafür gesorgt, dass der Kontakt untereinander bestehen bleiben konnte. "Sie hat alle auf dem Laufenden gehalten, auch wenn man mal im Ausland war“, so Tanja Zimmermann-Steinmetz. Kein Wunder also, das fast alle Christkinder der vergangenen 28 Jahre an diesem Tag anwesend waren. Auch Irene Brunner, die als Nachfolgerin von Sophie Keeser – die 1948 bis 1960 das Amt ausübte – ließ sich den Termin nicht entgehen. Irene Brunner war, wie Sophie Keeser auch, als Schauspielerin am Nürnberger Schauspielhaus tätig und war bis 1968 als Nürnberger Christkind aktiv.

Im Jahr 1969 wurde erstmals das Christkind von der Nürnberger Bevölkerung mitgewählt und war fortan immer für zwei Jahre in Amt und Würden. Gabriele Bergmann hieß das erste gewählte Nürnberger Christkind. Die jetzt amtierende Franziska Handke kann inzwischen auf 21 gewählte Vorgängerinnen zurückblicken. Auch für Franziska Handke endet die Amtszeit in diesem Jahr, doch  bei diesem Termin stand eindeutig die "Christkind-Mutter“ im Mittelpunkt.



Ein Fotobuch, überreicht von Marisa Sanchez, viele Umarmungen und feuchte Augen waren sichtbarer Beweis, der Wertschätzung, die Edith Kerndler-Hamburger bei "ihren“ Mädchen genießt. Sie hat schließlich nicht nur die bis zu 170 Termine pro Saison koordiniert, sondern auch einen mächtigen Schutzschirm über die Christkinder gebreitet. Bei weitem nicht alle Anfragen und Wünsche wurden von ihr positiv beschieden. Im Gegenteil: Edith Kerndler-Hamburger hat sehr wohl abgewogen, was dem Amt des Nürnberger Christkinds angemessen ist und was von den jungen Damen bewältigt werden konnte.

So ganz wird Edith Kerndler-Hamburger dann aber doch nicht von der Christkind-Bühne verschwinden. Während Susanne Randel den Posten der Betreuerin übernimmt, schlupft sie in die Rolle eine Jury-Mitglieds für die nächste Christkind-Wahl und diese steht im kommenden Jahr an.

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