Tritte gegen Kopf: 29-Jähriger wegen versuchten Totschlags vor Gericht

12.12.2018, 18:02 Uhr

Er wollte sich nur einen Döner holen. Ein 37-Jähriger war am Abend des 5. Februar 2018 in der Ottostraße unterwegs, als ihm drei Männer entgegenkamen. Irgendwie habe er sofort geahnt, dass sie Böses im Schilde führen, so der Geschädigte im Zeugenstand. Als einer der Männer ihn mit einer Spraydose ansprühte, lief er weg.

Seine Verfolger waren jedoch schneller, holten ihn ein und schlugen ihn nieder. Wer ihn wohin geschlagen und getreten hat, kann der Mann, der durch die brutale Behandlung das Bewusstsein verlor, nicht genau sagen. Unter anderem kann er sich an Tritte gegen den Kopf mit festen Stiefeln erinnern. Dann seien bei ihm die Lichter ausgegangen.

"Ich kann mich dann erst wieder erinnern, dass mir die Polizisten aufgeholfen haben", so der Zeuge. Der Mann erlitt mehrere Platz- und Schürfwunden an Kopf und Körper. In seinem Gesicht war ein Stiefelabdruck zu sehen. Er musste im Krankenhaus behandelt werden und leidet bis heute an Kopfschmerzen und Schwindelanfällen. Die Angreifer klauten ihm sein neues Smartphone im Wert von rund 1000 Euro sowie 150 Euro Bargeld aus seiner Brieftasche. Einen Teil des Schadens hat die Hausratversicherung des 37-Jährigen übernommen. 

Eine 47-Jährige, die in einer nahegelegenen Spielothek arbeitete, beobachtete den Vorfall und rief die Polizei. Auch sie sagte am Mittwoch vor dem Schwurgericht aus. Die Frau konnte der Polizei außerdem gute Täterbeschreibungen geben. 

Der 29 Jahre alte Angeklagte wurde von Zeugen auf Polizeifotos erkannt. Er äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Seine mutmaßlichen Komplizen sind unbekannt. Der Prozess wird fortgesetzt, ein Urteil könnte noch vor Weihnachten fallen.