Trophäen für Nachwuchsregisseure

11.3.2013, 13:00 Uhr
Trophäen für Nachwuchsregisseure

© Festival

Seit der Premiere 1988 ist das Jugendfilmfestival beständig gewachsen, und längst hat der Wettbewerb um die goldenen „Lobo“-Hunde eine feste Heimat im Cinecittà gefunden. Zur Feier des 25. Jubiläums ließen sich die Macher vom Medienzentrum Parabol nicht lumpen und präsentierten an drei Tagen nicht nur fast 70 Filme, sondern auch ein musikalisches Rahmenprogramm mit Auftritten von Stadtrat Michael Ziegler als Heino, Detlef Menske vom Jugendamt als Harry Belafonte und Sänger Gymmick als Gymmick. Das Team vom Kinder- und Jugendhaus Bertha steuerte zudem eine rundum erneuerte Deko bei.

Im Mittelpunkt standen aber wie stets die jungen Filmemacher und ihre Werke – die inzwischen dank moderner Computertechnik einen Standard erreicht haben, der sich vor Profiproduktionen nicht verstecken muss. So konkurrierten diesmal gleich acht Filme um den „Young Professional“-Preis für Filme aus dem Hochschul-Umfeld. Die Trophäe ging schließlich an Martin Kießling und Alexander Vexler von der Georg-Simon-Ohm-Hochschule und ihren Film „Hinter rotem Samt“. Darin lockt ein geheimnisvoller Fotograf (brillant subtil: Siggi Weckerle) ein Mädchen in ein Fotostudio, wo es eine grausige Entdeckung macht...

Auf der anderen Seite des Spektrums steht der „First Cut“-Preis, für Filmemacher unter 18, die noch nie vorher zur Kamera gegriffen hatten. Er ging in diesem Jahr an Hussein Moussa für seinen Film „Schau nicht weg“ über Mobbing in der Schule.

Keinen Preis, aber einen ungewöhnlichen Rekord erzielte die Science-Fiction-Komödie „Attack of the 20 Feet Killermaden from Outer Space“. Ganze sieben Jahre lang drehte das Team von Tromaggot an diesem blutigen Werk, in dem Tampons als Alien-Maden über die Leinwand kriechen und Plastiksoldaten explodieren.

Mit ernsten Themen beschäftigten sich die drei Hauptpreisträger: Im Film „Sieben bis Neunmillionen“ zeigen Schülerinnen des Gymnasiums Eckental Bilder des verlassenen KZs Auschwitz – während auf der Tonspur das Grauen der Vergangenheit wiederaufersteht. Eine ungewöhnliche Mischung aus Film und Hörspiel, die dem arg strapazierten Thema Holocaust eine neue Note abgewann. Platz zwei ging an Benjamin Hoschmann und BSH-Films, die in „Max“ die Geschichte eines beinahe autistischen Mannes erzählen, dessen Versuche an die Umwelt anzudocken, immer wieder scheitern.

Zur Siegerin kürte die Jury aus Pädagogen, Filmemachern und Jugendlichen Sophie Linnenbaum. Deren Film „Nachtlos“ handelt von den Mitarbeitern einer Firma, denen gekündigt wird, die sich aber weigern zu gehen. In der Sparte Dokumentarfilm siegte der Streifen „Angekommen“, in dem junge Flüchtlinge sich gegenseitig über ihre Erlebnisse bei der Ankunft in Deutschland befragen. Alle Hauptpreisträger werden bei der Jufinale 2014 in Regensburg antreten, wo sie sich mit den besten Filmen aus den anderen Bezirken Bayerns messen werden.

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