Trotz Gegenwind: Kernzeit in Nürnbergs Horten kommt

27.7.2017, 05:37 Uhr
Auch wenn Eltern protestieren: In Nürnbergs Horten geht es bald starrer zu.

© dpa Auch wenn Eltern protestieren: In Nürnbergs Horten geht es bald starrer zu.

Gegen acht Stimmen beschloss der Stadtrat am Mittwoch am frühen Abend die bereits im Jugendhilfeausschuss beratenen Regelungen. Nach erneuter Debatte verwarf er damit zugleich Anträge der ÖDP und der Linken, die aufgrund von Elternprotesten auf einen Verzicht beziehungsweise eine Lockerung drängten.

Sozialreferent Reiner Prölß versuchte, unzutreffende Annahmen und Missverständnisse zurechtzurücken und auszuräumen, die sich in der öffentlichen Debatte breitgemacht hätten. Eine Vorgabe betrifft die Mindestbuchungszeit von 20 Stunden pro Woche. "Die muss in jeder Einrichtung für mindestens die Hälfte der Kinder in Anspruch genommen werden", betonte er, "das ist nicht in unser Belieben gestellt, denn davon hängen auch die staatlichen Zuwendungen ab."

Elternbeiträge decken ein Fünftel der Kosten

Schließlich decken die Elternbeiträge nur etwa ein Fünftel der Kosten. Werde das pädagogische Angebot also nicht entsprechend genutzt, müssten die Plätze gegebenenfalls jenen zur Verfügung gestellt werden, die unter Umständen dringend darauf angewiesen sind. Denn die von der Stadt angestrebte Versorgungsquote von 60 Prozent ist bekanntlich noch nicht erreicht.

"Horte sind eben auch keine Kinderschließfächer", begründete Prölß die Notwendigkeit, wenigstens eine verbindliche Kernzeit für gemeinsame Aktivitäten in den Horten sicherzustellen. Daraus ergibt sich, dass die Mädchen und Jungen, von den üblichen Ausnahmen abgesehen, den Hort jeweils bis 15.30 Uhr besuchen sollen - andernfalls eher die Mittagsbetreuung in den Schulen.

23 Kommentare