Trotz Protest: Stadtrat billigt Erhöhung der Kita-Gebühren

30.7.2015, 10:30 Uhr
Der Nürnberger Stadtrat hat die Erhöhung der Kita-Gebühren zum 1. September beschlossen.

© dpa (Symbolbild) Der Nürnberger Stadtrat hat die Erhöhung der Kita-Gebühren zum 1. September beschlossen.

Doch der Protest blieb ohne Wirkung. Der Stadtrat stimmte dem Vorschlag des Jugendamts zu. Damit steigen die Gebühren bereits zum 1. September. Weitere Erhöhungen folgen in den Jahren danach. Begründet wird die Erhöhung wie folgt: Die Stadt schießt jährlich 9,1 Millionen Euro für die Kitas zu. Außerdem verlangen die freien Träger schon länger höhere Gebühren für ihre Einrichtungen.

Seit 2006 sind die städtischen Gebühren stabil. Hier soll mehr "Gerechtigkeit" für Eltern bei dem Gebührenvergleich geschaffen werden. "Mir fällt das genauso schwer wie allen anderen", sagte Sozialreferent Reiner Prölß. Er verwies aber auch auf mehr Leistungen, dies es mittlerweile gebe. Zudem erhielten mehr als die Hälfte der Eltern Zuschüsse. Was kommt auf Familien zu?

Krippen: Je nach Buchungszeit sollen die Gebühren zwischen zehn und 50 Euro pro Monat angehoben werden. Bei einer Buchungszeit von fünf bis sechs Stunden würde das statt 140 Euro dann 190 Euro kosten. 2017/18 und 2019/20 käme jeweils ein weiterer Aufschlag von 50 Euro dazu. Der Platz kostet am Ende 290 Euro. Betroffen sind 250 Eltern. Das Jugendamt will im Jahr drauf noch einmal um weitere 50 Euro erhöhen.

Kindergärten: Die Gebühren sollen in zwei Stufen um je 20 Euro pro Monat ab 2015/16 und 2018/19 steigen. Bei einer Buchungszeit von sieben bis acht Stunden kostet die Betreuung im Monat statt 100 dann 120 beziehungsweise 140 Euro. Betroffen sind davon rund 1250 Eltern. Die sollen ab 2021 einen weiteren monatlichen Zuschlag von 20 Euro zahlen.

Horte: Hier sollen die monatlichen Gebühren ab September um 25 Euro und ab 2017/18 noch einmal um 30 Euro angehoben werden. Bei einer Buchungszeit von vier bis fünf Stunden klettert die Gebühr zunächst von 75 auf 100 Euro und dann noch einmal auf 130 Euro. Betroffen sind etwa 2000 Eltern. Das Jugendamt schließt nicht aus, dass 2018 sogar noch "weitere Erhöhungen notwendig" seien. "Das trifft Eltern hart", sagte Titus Schüller (Linke Liste).

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