Tucherschloss: Wie aus Ruinen ein Nürnberger Schatz entstand

2.2.2016, 06:00 Uhr
Rund 20 Jahre standen ab 1945 nur Ruinen auf dem Areal Hirschelgasse. Von 1964 bis 1968 wurde der Patriziersitz aufgebaut und als Museum für das Leben der Nürnberger Oberschicht im 16. Jahrhundert gestaltet.

© Stadtarchiv Nürnberg Rund 20 Jahre standen ab 1945 nur Ruinen auf dem Areal Hirschelgasse. Von 1964 bis 1968 wurde der Patriziersitz aufgebaut und als Museum für das Leben der Nürnberger Oberschicht im 16. Jahrhundert gestaltet.

Die Geschichte von Zerstörung, Verfall und Wiederaufbau des Tucherschlosses zeigt sich in zahlreichen eindrucksvollen Schwarzweiß-Fotografien, die im Stadtarchiv Nürnberg bewahrt werden.

Die Initiative zum Wiederaufbau des Gebäudes aus der Frührenaissance ergriff Dr. Hans Christoph von Tucher. Nach alten Plänen entstand so aus der noch vorhandenen Bausubstanz gemäß der historischen Proportion und Disposition ein stilgerecht rekonstruiertes Gebäude – ein absoluter Ausnahme- und Glücksfall für die damalige Zeit.

Über Zerstörung und Wiederaufbau des Tucherschlosses informiert nun eine Sonderschau in dem bedeutenden Anwesen an der Hirschelgasse. Tucherschloss-Leiterin Ulrike Berninger hat für die Sonderschau viele Dokumente zusammengetragen, um ein klares Bild von Zerstörung und Wiederaufbau des Stadtschlosses zu vermitteln - ein interessanter Beitrag zur Stadtgeschichte.

In einer Vitrine der Ausstellung auf engstem Raum (nur 43 Quadratmeter) liegt das originale Gästebuch der Familie Tucher aus: Prinzen von Bayern haben sich ebenso verewigt wie Maler Friedrich Wilhelm Wanderer oder Wilhelmina, Königin der Niederlande - Promis der Kaiserzeit und der Weimarer Republik. Schon damals war der "Upperclass" auf Reisen ein Besuch im Tucherschloss wichtig. Heute kann jeder das Museum besuchen, um sich ein Bild zu machen, wie Patrizier früher gelebt haben.

"Tucherschloss in Trümmern! Zerstörung und Wiederaufbau" ist bis 18. April im Anwesen Hirschelgasse 9-11 zu sehen.

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