Turbulentes Jahr: Tiergarten feierte 100 Jahre

31.12.2012, 10:13 Uhr
Turbulentes Jahr: Tiergarten feierte 100 Jahre

© Michael Matejka

Vor allem die Raubkatzen sorgten dafür, dass das Jubiläumsjahr recht stürmisch verlief. Gepard Turbo bricht im Januar aus seinem Gehege aus und springt auf ein Shetlandpony los, das mit seiner Pflegerin am Gehege vorbeispazierte.

Doch das Pony – die vier Jahre alte Graciella – wehrt sich, versetzt der geschmeidi­gen Raubkatze Tritte mit den Hufen und schlägt sie in die Flucht. Nach zwei Stunden wird Turbo mit leichten Verletzungen wieder eingefangen.

Vaterfreuden

Im März genießt Turbo dann Vater­freuden. Seine Partnerin Kelly bringt Fünflinge zur Welt, drei Kater und zwei Katzen. Teilweise scheinen die Jungen den Freiheitsdrang von Turbo geerbt zu haben: Im Juni gelingt es einem von ihnen, die Mauer, die das Gehege umgibt, und die Stromsiche­rung zu überwinden. Eineinhalb Tage dauert der Ausflug des kleinen Ausrei­ßers, dann geht er seinen Fängern ins Netz. Zum Glück, denn sonst wäre er wohl verhungert.

Zu den traurigen Nachrichten die­ses Tiergarten-Jahres gehört der Tod von Tiger Cornelius im Oktober. Der Sibirische Tiger und sein Bruder Clau­dius sind eigentlich in Straubing zu Hause und nur vorübergehend in Nürnberg untergebracht, während in ihrem Heimatzoo eine moderne Raub­tieranlage gebaut wird.

Obwohl die sechs Jahre alten Zwil­linge seit ihrer Geburt zusammenle­ben und sich gut verstehen, kommt es zwischen ihnen zu einer Rauferei, die nicht, wie sonst, spielerisch abläuft. Vielmehr trägt Cornelius schwere Ver­letzungen davon, die er nicht über­lebt.

Abschied

Abschied nehmen heißt es im November auch von Purana, der 20-jährigen Panzernashorndame. Sie erholt sich nicht mehr von einer Fehl­geburt, die zu einer schweren Infek­tion führt.

Während ihrer 19 Jahre am Schmausenbuck hatte sich Purana zu einem der beliebtesten Zootiere entwi­ckelt – vor allem, weil sie drei gesunde Babys zur Welt brachte und liebevoll großzog: Die beiden Söhne Albrecht und Hans sowie eine Tochter, die wegen ihres heller gefärbten linken Vorderbeins Seto Paitala heißt. Das bedeutet auf Nepalesisch so viel wie „Weißer Fuß“.

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