U-Bahn-Ausbau in Nürnberg: Grüne kritisieren CSU scharf

10.12.2017, 05:58 Uhr
U-Bahn-Ausbau in Nürnberg: Grüne kritisieren CSU scharf

© Foto: Roland Fengler

"Allen seriösen Verkehrspolitikern ist bekannt, dass kein einziger Erweiterungsast eines künftigen U-Bahn-Netzes auch nur ansatzweise die Voraussetzungen für eine staatliche Finanzierung erfüllt", schreibt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Achim Mletzko in einer Mitteilung. Daher sei eine Unterstützung durch den Bund mit 850 Millionen Euro, wie sie die CSU in ihren Berechnungen voraussetzt, "reine Fantasie".

Mletzko betont: "Was wir in Nürnberg wirklich brauchen, sind emissionsfreie Busse, ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz zu einem Bruchteil der Kosten einer U-Bahn, ein sicheres und intuitiv zu erfassendes Netz an Radfahrspuren sowie die Rückeroberung der Gehwege für Fußgänger." Mit seinem Vorschlag zur Finanzierung habe der neu gewählte CSU-Fraktionsvorsitzende Marcus König seine "verkehrspolitische Kompetenz nur wenige Wochen nach seiner Wahl" verspielt.

König dagegen betont, dass die Forderung nach dem Ausbau der U-Bahn auf die Jahre 2026 bis 2040 abzielen. Der Nahverkehrsentwicklungsplan, der die Zukunftspläne Nürnbergs für S-Bahnen sowie U- und Straßenbahnen beschreibt, gilt bis 2025.

In ihm ist als abschließendes Ziel der Weiterbau der U3 nach Gebersdorf formuliert. "Wir sollten uns kein Korsett anziehen und nicht nur das prüfen, was möglicherweise förderungswürdig ist", so König. "Keiner weiß, wie die Kasse in 20 Jahren aussieht und keiner weiß, wie die Förderrichtlinien in 20 Jahren aussehen", sagt Joachim Thiel, stadtplanungspolitischer Sprecher der CSU.

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