«Übelste Hinterzimmerpolitik»

Helmut Schallock kämpft: Der Bezirksvorsitzende der Nürnberger Senioren-Union (SEN) in der CSU hat sich entschlossen, nicht vom Amt des Chefs zurückzutreten. Er bietet aber seinen Kritikern an, «zur sachlichen Zusammenarbeit im Bezirksvorstand zurückzukehren». Schallock hatte Ministerpräsident Horst Seehofer gebeten, sein «Schweigen über Ihre persönliche Situation mit Ihrer Familie und der Mutter Ihrer nichtehelichen Tochter zu beenden». Und Schallock hatte die «immer noch nicht begonnene Aufklärung der Ursachen und der Verantwortlichkeiten für die Milliardenverluste der Bayerischen Landesbank» kritisiert. Daraufhin hatte ihn der SEN-Bezirksvorstand - mit Rückendeckung des CSU-Bezirksbosses Markus Söder - zum Rücktritt aufgefordert. Doch Schallock bleibt. Er kritisiert, dass er zur Krisensitzung am 21.September, in der er massiv unter Beschuss genommen wurde, gar nicht eingeladen worden war. Das Treffen sei daher nicht ordnungsgemäß gewesen

und dort getroffene Beschlüsse nicht wirksam, vor allem aber sei dies ein «eklatanter Verstoß gegen die grundlegenden demokratischen Regeln eines fairen Verfahrens». Schallock wirft seinem Vize Bernhard Woznik vor, sich «in übelster Hinterzimmerpolitik» der «schon lange verurteilten Mauscheleien in der CSU» schuldig gemacht zu haben, um den Chef «endgültig abzuschießen». Am 13.Oktober ist wieder SEN-Vorstandssitzung. Man darf gespannt sein.