"Über 13 Mehmets gespielt": Adnan Maral zu Gast in Nürnberg

Nürnberg - Als Filmvater von Elyas M'Barek in der Serie "Türkisch für Anfänger" wurde er bekannt: Schauspieler Adnan Maral. Am Freitag war er im Nürnberger Künstlerhaus zu Gast und bewies, dass es beim Thema Integration nicht immer bierernst zugehen muss.

Gemeinsam mit dem bayerischen SPD-Landtagsabgeordneten Arif Tasdelen erzählte der Schauspieler von den besonderen Erlebnissen, die ein in Deutschland aufwachsender Türke in den 80er Jahren hatte - sei es als Übersetzer beim Arztbesuch mit der Mama oder als unfreiwilliger Türkei-Experte bei den deutschen Freunden.

Schauspieler Adnan Maral (l.) las aus seinem Buch "Adnan für Anfänger - Mein Deutschland heißt Almanya" und diskutiert mit Arif Tasdelen (r.) und Angelika Weikert zum Thema Integration im Künstlerhaus K4. © Ralf Rödel

In einem Frankfurter Arbeiterviertel aufgewachsen, habe ihn "Äppelwoi und Grie Soß" genauso geprägt wie seine türkische Herkunft. "Beide Kulturen sind meine Wurzeln", betonte er. Auch ihm seien immer wieder Diskrimierungen passiert. Das zeige schon allein, die Art der Rollen, die er als Schauspieler anfänglich angeboten bekommen habe. Über "13 Mehmets" habe er in seiner bisherigen Schauspielerlaufbahn gespielt - vom Drogendealer bis zum Obstverkäufer."

"Und ich dachte, Drehbuchschreiber wäre ein kreativer Beruf", scherzte Maral. "Es heißen ja auch nicht alle Deutschen Hans." Aufgeschrieben hat der 47-Jährige seine Erlebnisse auf heitere Weise in seinem Buch "Adnan für Anfänger", aus dem er an dem Abend vorlas und im Publikum für viele laute Lacher sorgte.