Um jeden Preis ans Pegnitzufer?

10.3.2013, 16:18 Uhr
Um jeden Preis ans Pegnitzufer?

© Eduard Weigert

Eigentlich schade, denn zum Ausruhen und Träumen wäre ein Zugang zum Fluss doch ganz schön. Andere Städte in Europa haben es vorgemacht. Mit einem geringen finanziellen Aufwand will die Stadt in den nächsten Jahren an vier Stellen, den direkten Zugang zur Pegnitz ermöglichen. Mit Stufen und anderen Sitzgelegenheiten sollen kleine Erholungsräume in der Stadt geschaffen werden. Den Anfang sollte im Herbst das Südufer der Insel Schütt machen.

Derzeit ist der schmale Grünzug gegenüber dem Cinecittà eher ein Hundeklo. Mit relativ wenigen Mitteln könnte er aber eine kleine Attraktion werden, denn an dieser Stelle plätschert die Pegnitz wunderbar melodisch, was aber oben auf der Insel Schütt nicht zu hören ist, und man ist von allen Lärmquellen abgeschnitten – es könnte ein richtig lauschiges Plätzchen werden, trotz der Nähe zum Parkhaus. Dazu muss nur das Unterholz ausgeschnitten werden und es braucht eine Treppe damit man direkten Zugang zur Pegnitz bekommt.

Die ersten Planungen waren vielversprechend, die NZ berichtete mehrfach. Jetzt hat aber der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) einen Entwurf vorgelegt, der eigentlich nur einen geteerten Weg und eine Art Untertunnelung der Cinecittá-Brücke vorsieht. Vom heimeligen Charme eine Uferatmosphäre ist jedenfalls nichts mehr zu spüren. Die Planungen sind aber sicher behindertengerecht. Einen stark befestigten Weg, der noch dazu sehr teuer ist, brauchen an dieser Stelle aber nur sehr wenige, denn es geht darum, eine kleine Oase zum Erholen zu schaffen. Die Pläne von Sör sollen jetzt noch einmal überarbeitet werden. Wenn man jedoch ehrlich ist, dann dürfte es aber extrem schwierig werden, an dieser Stelle eine komplette Barrierefreiheit mit einer eher naturbelassenen Grünfläche zu verbinden, denn es gibt sehr viele Wurzeln, die etwa Rollstuhlfahrer behindern können. Zu überlegen ist allerdings, ob solche kleinen Grünflächen, wirklich barrierefrei sein müssen? Die Gefahr ist, dass dann überhaupt nichts mehr passiert.

Unsere Leserfrage lautet in dieser Woche: „Um jeden Preis ans Pegnitzufer?“ Geben Sie Ihr Votum bitte auf der rechten Seite ab. Über die Leserfrage diskutieren können Sie auf unserer Debattenseite „Senf dazu“.

Vergangene Woche wollten wir von Ihnen wissen: „Italien-Schelte: Hat Steinbrück überzogen?“ Mit Ja antworteten 56 Prozent, mit Nein 44 Prozent.

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