Unfall auf A73: Geisterfahrerin außer Lebensgefahr

20.8.2018, 11:27 Uhr
Weil die Rettungskräfte die Insassen aus dem Auto befreien mussten, wurde der Frankenschnellweg stadtauswärts gesperrt.

© NEWS5 / Friedrich Weil die Rettungskräfte die Insassen aus dem Auto befreien mussten, wurde der Frankenschnellweg stadtauswärts gesperrt.

Der Bus war am Sonntag gegen 11.30 Uhr auf der A73 in Richtung Schwabach unterwegs. Auf der Höhe der Auffahrt Nopitschstraße kam dem 42-jährigen Fahrer auf der linken Spur plötzlich ein Peugeot entgegen, der aus bisher ungeklärter Ursache entgegen der Fahrtrichtung unterwegs war. Das Auto prallte frontal gegen den Bus und schleuderte weiter, bis es hinter dem Bus zum Stehen kam.

Die 32-jährige Frau am Steuer des Peugeot erlitt bei dem Zusammenstoß lebensgefährliche Verletzungen und kam mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus. Auch ihr 27-jähriger Beifahrer wurde schwer verletzt und kam per Krankenwagen in eine Klinik. Die Berufsfeuerwehr Nürnberg befreite beide mit schwerem Gerät aus dem Fahrzeugwrack. Am Montag gab die Polizei bekannt, dass die 32-Jährige mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr sei. Sie befindet sich allerdings noch im Krankenhaus und konnte noch nicht zu dem Unfall befragt werden.

Fußballspieler waren auf Weg zu Freundschaftsspiel

In dem Bus eines Touristik-Anbieters aus dem Landkreis Forchheim befand sich eine U16-Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth, die zu einem Freundschaftsspiel gegen die U16 des FC Augsburg unterwegs war. Zunächst hatte es fälschlicherweise geheißen, dass es sich um Spieler der U21 handelt. Sieben Jugendliche und der Fahrer des Busses wurden leicht verletzt, drei von ihnen und der Fahrer kamen zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus. Der Rest der 19 jugendlichen Spieler und ihre drei Begleitpersonen wurden mit einem Ersatzbus zurück zum Trainingsgelände an der Kronacher Straße gebracht.

Der Pressesprecher der SpVgg Greuther Fürth, Immanuel Kästlen, kommentiert den Busunfall erleichtert: "Gottseidank hatten wir Glück im Unglück. Drei Nachwusspieler von uns sind zur Überprüfung in ein Krankenhaus gebracht worden", berichtet Kästlen. "Aktuell gehen wir davon aus, dass ihnen nichts Schlimmeres passiert ist." Das Trainerteam habe zum Glück "sehr besonnen und gut reagiert", alle Spieler vor Ort sehr gut betreut und die Eltern verständigt.

Wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken mitteilt, gab es kurz vor dem Unfall eine Meldung über den Geisterfahrer, die die Beamten noch an die Medien weitergaben. Unter welchen Umständen und wo die Peugeot-Fahrerin in falscher Richtung auf den Frankenschnellweg aufgefahren war, ist noch nicht bekannt. Die Polizei geht aber davon aus, dass die Fahrerin sich ganz in der Nähe der Unfallstelle versehentlich für eine falsche Auffahrt entschied.

Die Fahrbahn war stadtauswärts bis etwa 17 Uhr komplett gesperrt. Vor allem in den ersten Stunden nach dem Unfall kam es deshalb zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Ein Sachverständiger war am Unfallort und untersuchte die Fahrzeuge. Der Gesamtsachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf 20.000 Euro. 

Da bislang noch nicht feststeht, an welcher Stelle die Fahrerin des Peugeot falsch auf die A73 aufgefahren ist, hofft die Polizei auf Hinweise. Zeugen, die dahingehend Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizeiinspektion Nürnberg unter der Telefonnummer 0911 6583-1530 in Verbindung zu setzen


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Dieser Artikel wurde mehrmals aktualisiert, zuletzt am 20.08.2018 um 11.27 Uhr.