Uni Nürnberg: Grundstück offiziell an Bayern übergeben

9.10.2018, 20:57 Uhr
Uni Nürnberg: Grundstück offiziell an Bayern übergeben

© Fotos: Eduard Weigert

"Neue Fächer, neue Standards und neue Institutionen werden eine neue Kraft entwickeln", gibt sich Söder zuversichtlich, was die Erfolgschancen der TU anbelangt. Mit der neuen Campus-Universität sollen Forschung, Lehre, Wissenstransfer, Wirtschaft und Wohnen eng miteinander verzahnt werden. Die TUN wird die 10. bayerische Universität sein. Geplant wird sie für 5000 bis 6000 Studenten mit 200 bis 240 Professoren und 1800 bis 2200 Beschäftigten. Söder geht davon aus, dass die gesamte Investition 1,2 Milliarden Euro beträgt. Er forderte die Stadt auf, möglichst bald für eine gute ÖPNV-Anbindung des Geländes zu sorgen. "Die Universität wird Nürnberg positiv verändern", so Söder. Auch dann, wenn die Wirtschaft einmal nicht mehr so gut läuft wie derzeit.

Wissenschaftsministerin Marion Kiechle betonte, dass bei der TUN nicht nur reine Technikwissenschaftler ausgebildet werden, sondern auch Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaft unterrichtet werden, um die Studenten umfassend auszubilden. "Interdisziplinarität und ein optimales Betreuungsverhältnis werden die zentralen Merkmale aller Studiengänge sein", sagt Kiechle. Die enge Verzahnung von Forschung und Wissenschaft mit der Wirtschaft soll dafür sorgen, dass technische Innovationen leichter als bisher zur Marktreife geführt werden. 2025, so die Planungen, wird die Universität ihren Betrieb aufnehmen. Ende dieser Woche wird das Konzept der TUN an den Wissenschaftsrat zur Prüfung weitergegeben werden, so Kiechle. Die Prüfung durch deutsche und ausländische Experten wird ein Jahr benötigen.

"Herausragendes Moment der Stadtgeschichte"

Der städtebauliche Wettbewerb und die baulichen Planungen können aber parallel weiter vorangetrieben werden. Schon bald soll eine Gründungsimmobilie errichtet werden. Folgende Fächer werden unterrichtet: Mechatronic Engineering, Quantum Engineering, Biological Engineering, Computer Science and Engineering, Humanities and Social Sciences, Natural Sciences and Mathematics.

Bürgermeister Christian Vogel nennt die Ansiedlung der Universität ein "herausragendes Moment für die Stadt Nürnberg". Er bedankt sich auch beim Ministerpräsidenten für seinen Einsatz bei der Gründung der Universität. "Nürnberg ist die letzte Großstadt in Deutschland, die eine Universität bekommt." Söder erinnert daran, wie schwierig die Gründung der Universität war. Ursprünglich sollte es ein Helmholtz-Institut sein, doch auch diese Einrichtung sei vor einigen Jahren nach Erlangen vergeben worden. Die Pläne, die Technische Fakultät der FAU in Nürnberg zu erweitern, seien ebenfalls gescheitert, weil das ehemalige AEG-Gelände zu klein gewesen sei. Vom Präsidenten der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann, wurde dann zusammen mit einem Expertenrat das innovative Hochschulkonzept der TUN entwickelt.

Stefan Wiegand, Geschäftsführer der Aurelis Real Estate, die das Uni-Gelände an den Freistaat verkauft hat, nennt das insgesamt 100 Hektar große Grundstück, das früher als Güterbahnhof genutzt wurde, "einen Glücksfall für Nürnberg". Neben der Uni-Nutzung sollen auf den verbleibenden 63 Hektar Stadtquartiere entstehen. Ein großer Teil wird Grünfläche. Söder betont, dass außerdem die TH Nürnberg Georg Simon Ohm erweitert wird. Rund 300 Millionen Euro will der Freistaat in den nächsten Jahren investieren.

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