Urlaubsparker am Airport sorgen für Anwohner-Ärger

13.11.2017, 18:29 Uhr
Urlaubsparker am Airport sorgen für Anwohner-Ärger

© Alexander Brock

Eine Studie ergab, dass aus Sicht der Stadt keine Maßnahmen gegen die leidigen "Urlaubsparker" ergriffen werden sollen. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass die Parksituation in Ziegelstein nicht unverhältnismäßig angespannt sei. Das will sowohl der Vorstadtverein Nord als auch die SPD Ziegelstein so nicht hinnehmen. Jetzt unterstellt die CSU-Stadtratsfraktion der Verwaltung mangelnde Kreativität im Umgang mit dieser Problematik.

"Damit werden wir uns nicht zufriedengeben", teilt der Fraktionsvorsitzende Marcus König im Anschluss an die Sitzung des Verkehrsausschusses gegenüber dem Stadtanzeiger mit. "Die Bürger, der Vorstadtverein, die Parteien vor Ort, wir alle sehen dieses Problem. Man kann nicht vermitteln, die Situation sei unauffällig, wenn die Menschen über Wochen hinweg Tag für Tag etwas anderes vor der Haustüre sehen."

Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich wies die Ideenlosigkeit deutlich von sich: "Wir sind hier an Recht und Gesetz gebunden", sagte er in Bezug auf den Handlungsspielraum. Gleichwohl wolle er das Problem nicht kleinreden. Der Parkdruck sei da - vor allem am Abend und vor allem im Loher Moos. Ulrich: "Da ist alles rappelvoll".

Kein Anspruch auf Parkplätze

Eine Bewohnerparkregelung bringe nichts, so der Baureferent, weil tagsüber maximal 50 Prozent der Stellplätze für Bewohner reserviert werden dürfen. Zudem hätten alle Bewohner, die über einen privaten Stellplatz verfügen, keinen Anspruch auf einen Bewohnerparkausweis.

"Mit temporären Parkeinschränkungen könnte man durchaus etwas erreichen – in anderen Städten funktioniert das auch", hält CSU-Stadträtin Barbara Regitz dagegen.

Auch dies sei kein Erfolgsrezept, sagt Ulrich. Das Problem sei, dass dann auch die Anwohner umparken müssten. Wenig zielführend sieht die Verwaltung auch die Sache mit der Kontrolle. Zuständig wäre dann die Polizei - und nicht die kommunale Verkehrsüberwachung. "Die Bußgelder sind recht überschaubar", sagt Ulrich. Es könne also sein, dass das Falschparken rein wirtschaftlich für den Autofahrer rentabler ist, als die Gebühren am Flughafen zu zahlen.

Und an diesem Punkt kommen die Kritiker und die Verwaltung dann wieder zusammen. "Wenn Landwirte im Knoblauchsland ihre Äcker als Stellplätze vermieten und dann noch einen Shuttle-Service zum Flughafen anbieten, dann ist da etwas faul", findet der Baureferent.

Die Rede ist von den Tarifen am Flughafen für die Urlaubenden. Offensichtlich wirken sie für viele Nutzer des Flughafens abschreckend. Man wolle nun das Gespräch mit dem Flughafen suchen, ob sich nicht vielleicht ein bisschen an der Gebührenschraube drehen lasse, um die parkenden Fahrzeuge wieder in geordnete Verhältnisse zu bringen.

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