VAG plant Ruftaxi für E-Rollstuhl-Fahrer

17.6.2016, 08:00 Uhr

Seit Monaten läuft in vielen deutschen Städten und auch in Nürnberg die Diskussion über die Nutzung von Bussen und Straßenbahn von behinderten Menschen mit großen elektronischen Rollstühlen. In Nürnberg ist die Nutzung wegen der Unfallgefahr und der problematischen Haftungsfrage verboten worden. Im Verkehrsausschuss machte VAG-Chefplaner John Borchers heute klar, dass die Nürnberger Verkehrsbetriebe mit der aktuellen Lösung "nicht glücklich" sind.

Wegen der Sicherheitsfragen müsse aber ein drittes Gutachten abgewartet werden, das im kommenden Herbst vorliegen soll. Die VAG habe aber ein Interesse daran, Menschen mit Behinderungen nicht auszuschließen.

Ruftaxi als vorübergehende Lösung

Folglich habe man sich entschlossen, als "eine von fünf ÖPNV-Unternehmen in Deutschland" eine Ersatzlösung anzubieten. Diese sieht eine Art Ruftaxi zwischen 9 und 21 Uhr vor. Wie das System genau ausschauen soll, ist noch nicht ganz klar. Die Stadträte forderten eine baldige Einführung dieses Angebots, es dürfe aber nur eine vorübergehende Lösung sein, so SPD-Stadtrat Thorsten Brehm.

VAG-Planer Borchers hofft auf eine baldige rechtliche Klarheit für Deuschland. Auch für die Stadträte war nachvollziehbar, dass am Ende nicht ein Busfahrer haftbar gemacht werden könnte, wenn ein E-Scooter-Fahrer durch eine Notbremsung oder rasche Beschleunigung zu schaden kommen würde. Nach Erkenntnissen der VAG hat es bereits mehrere schwere Unfälle gegeben.

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