Verkaufsoffener Sonntag lockte in die Innenstadt

16.9.2018, 15:00 Uhr
Mit der Ruhe war es am Sonntag in der Nürnberger Altstadt weit gefehlt: Bis 18 Uhr hatten die Geschäfte für alle Bummelfreunde ihre Türen geöffnet.

© Günter Distler Mit der Ruhe war es am Sonntag in der Nürnberger Altstadt weit gefehlt: Bis 18 Uhr hatten die Geschäfte für alle Bummelfreunde ihre Türen geöffnet.

Am verkaufsoffenen Sonntag herrscht reges Treiben in der Innenstadt. Wer am frühen Nachmittag in der Fußgängerzone unterwegs ist, der merkt schnell: Es ist anders als sonst. Menschen im Business-Outfit zeigen sich an an diesem Tag nicht - dafür sind da und dort Frauen im Dirndl und Männer mit Karohemd zu sehen. Die Menschen sind etwas langsamer und gemächlicher als werktags in den Straßen unterwegs. Gucken und bummeln, so scheint die Devise zu lauten. Die Kasse klingelt am Sonntag aber nicht nur in den Geschäften. Die Mitarbeiter in Cafés und Lokalen haben viel zu tun - die Plätze draußen an der frischen Luft sind an diesem sonnigen Tag heiß begehrt.

Beim Herbstmarkt auf dem Hauptmarkt ist das Gedränge mitunter groß. Individuelle Kleidung gibt es bei An-Ra-Mode, einem der Neulinge auf dem Markt: Auf Wunsch bringt Mitarbeiterin Katrin Sakalowsky Filz-Blüten an Jacken, Ponchos und Co. an: "Wir fertigen unsere Produkte in Rothenburg ob der Tauber an - die Chefin hat sich sehr gefreut, dass wir beim Herbstmarkt mit dabei sind." Schon seit vielen Jahren ist dagegen Frieda Prütz vom Wela-Suppen-Stand vertreten: "Wir haben viele Stammkunden - gestern war erst eine 98-jährige Besucherin da, die schon seit langem bei uns einkauft."

Debatte um verkaufsoffene Sonntage entfacht

Auf den ersten verkaufsoffenen Sonntag im Mai in der Nürnberger Südstadt folgte nun der zweite Sonntag diesen Jahres für die Altstadt am 16. September. Der große Shopping-Tag fand im Rahmen des alljährlichen Altstadtfestes statt.

Doch hinter dem sonntäglichen Einkaufs-Spaß steht auch eine hitzige Debatte. Schon 2016 wurde die Zahl der jährlichen verkaufsoffenen Sonntage in Nürnberg per Gerichtsurteil von vier auf zwei herabgesetzt. In Ansbach wurde die Sonntagsöffnung im April diesen Jahres komplett verboten.

Die "Allianz für den freien Sonntag" hatte darauf hin begonnen, weitere Städte in der Region unter Druck zu setzten. In Nürnberg reagierte man insofern darauf, dass nun nach einer Rechtssprechung von Bundesverwaltungsgericht und Bayerischem Verwaltungsgerichtshofs eine stadtweite Öffnung der Geschäfte an einem Verkaufssonntag nicht mehr möglich ist.

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