VGN führt E-Ticket ein: Das ändert sich für Abonnenten

17.1.2018, 05:59 Uhr
VGN führt E-Ticket ein: Das ändert sich für Abonnenten

© Foto: Eduard Weigert

Seit vergangenen Oktober wird das neue System erprobt, in einer zweiten Phase kamen rund 100 Abo-Kunden hinzu, die das E-Ticket derzeit noch testen. "Es ist alles noch am Laufen, daher können wir noch keinen konkreten Termin für die Einführung nennen", wie Thomas Seyfried, Bereichsleiter Verkauf bei der VAG, sagt. Man warte noch auf das positive Feedback aus dem technischen Bereich, so Seyfried weiter.

Gibt es hier grünes Licht, werden die VAG, die infra in Fürth und die Erlanger Stadtwerke (ESTW) den neuen elektronischen Fahrausweis für Abonnenten ausstellen - unabhängig davon, ob die Kunden in einer der drei Städte wohnen. Sechs bis acht Wochen vor dem Wechsel vom Verbundpass zum E-Ticket werden die Abonnenten, so Thomas Seyfried, angeschrieben. Der Wechsel erfolgt, wenn ein Abo ausläuft, verändert oder abgeschlossen wird. Wird das E-Ticket zum ersten Mal ausgestellt, ist das für den Kunden kostenlos.

Die Chipkarte hat nur einen Nachteil: Sie ist für Gelegenheitskunden aufgrund des derzeit möglichen Abrechnungsmodells nicht geeignet.

VGN E-Ticket: So funktioniert das neue System

Die Scheckkarte ersetzt den Verbundpass mit Wertmarke. Auf dem Chip ist der Geltungsbereich gespeichert, der einfach und selbstständig geändert werden kann. Die Karte selbst lässt sich bei Verlust oder Diebstahl sperren und ist fälschungssicher. Auf ihr sind nur noch der Name und ein Lichtbild des Abonnenten als sichtbare Prüfmerkmale zu sehen.

Alles sei auf die bundesweiten Datenschutzbestimmungen abgestimmt, wie Seyfried betont. Auf der Rückseite ist ein QR-Code abgedruckt, der bei der Kontrolle greift, wenn es technische Probleme geben sollte.

Wie bei allen anderen Fahrausweisen muss man auch sein E-Ticket bei jeder Fahrt im VGN-Gebiet dabei haben. In den Bussen der ESTW, infra fürth verkehr und VAG wird das Ticket an das Kontrollgerät im Eingangsbereich gehalten und so vom Fahrer geprüft. Bei anderen Kontrollen in Bus und Bahn im Verbundgebiet wird mit Hilfe eines mobilen Gerätes die Gültigkeit geprüft.

Einsteigen und bargeldlos bezahlen

Die Abo-Chipkarte ist nur die erste Stufe des Elektronischen Fahrgeldmanagements (EFM), dessen Sinnhaftigkeit eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2010 belegen sollte. Dabei umfasst das EFM sowohl Maßnahmen der Einführung elektronischer Bezahlsysteme als auch elektronischer Tickets. Am Ende steht das Ziel, das der Fahrgast einfach einsteigt und bargeldlos bezahlt. Dann soll auch eine individuelle, elektronische Abrechnung möglich sein.

Befürchtungen, die neue Technologie könnte das Papierticket ersetzen, weist Klaus Dechamps vorerst zurück. Schon heute benutzen 81 Prozent der Kunden ein Smartphone, davon verwenden immerhin bereits 52 Prozent die Apps des ÖPNV. "Aber es gibt im Moment keinerlei Planungen, das Papierticket abzuschaffen", so Dechamps. Es müsse immer eine Balance zwischen Technik und Mensch gegeben sein, so Dechamps. Man werde die traditionellen Vertriebswege mittelfristig nicht abschaffen, aber sicher zurückfahren.

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