Viel Lob für Nürnberger Schüler nach Abschiebe-Eklat

26.7.2017, 11:02 Uhr
Am 31. Mai protestierten die Schüler der Berufsschule B11 in Nürnberg unter anderem mit Sitzblockaden gegen die Abschiebung ihres Klassenkameraden Asef N. nach Afghanistan.

© Michael Matejka Am 31. Mai protestierten die Schüler der Berufsschule B11 in Nürnberg unter anderem mit Sitzblockaden gegen die Abschiebung ihres Klassenkameraden Asef N. nach Afghanistan.

Sie kümmern sich ehrenamtlich um junge Flüchtlinge – und sind den Schülern der Berufsschule dankbar für das Engagement, das sie unter anderem am 31. Mai gezeigt haben. Deshalb haben sich einige Helfer nun zusammengetan und eine Kuchen-Verteilaktion an der Berufsschule organisiert. Unter anderem Nussecken, Kalter Hund, Apfeltaschen und auch die ein oder andere orientalische Leckerei stehen auf dem Buffet – gebacken von Menschen, die sich als Paten engagieren.

"Nicht nur der schlechten Sicherheitslage und der zerbombten Botschaft in Afghanistan haben wir es zu verdanken, dass die Abschiebeflüge dorthin ausgesetzt wurden", sagt Ute Wolfram, "sondern meiner Meinung nach nicht im geringen Maße auch dem Widerstand der jungen Menschen der B11 gegen die Macht des Staates." Auch Schulleiter Michael Adamczewski findet lobende Worte für seine Schüler. "Es ist schließlich keine Selbstverständlichkeit, dass in Klassen ein Klima der Toleranz entsteht", sagt er.

Der Schule sei es aber schon immer ein Anliegen gewesen, dass Integration funktioniert. Es sei deshalb nur eine logische Konsequenz, dass man nicht tatenlos zuschaue, wenn einer aus der Mitte gerissen wird. Die Schüler freuten sich über die Kuchenspende und griffen gern zu. Das Thema Abschiebungen sei nach der Eskalation des Polizeieinsatzes am Berliner Platz häufig diskutiert worden, erzählt ein Schüler. Asef N. sei nach dem Vorfall täglich zum Unterricht gekommen. Als am Montag klar war, dass der 21-Jährige zumindest vorerst bleiben kann, seien alle erleichtert gewesen, berichtet ein anderer Schüler. 

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