Viele unentdeckte Schätze

1.3.2017, 05:58 Uhr
Herbert und Gabriele Weidler mit den Töchtern Kathrin und Kerstin. Beide sind ebenfalls vereidigte Auktionatorinnen.

© Auktionshaus Weidler Herbert und Gabriele Weidler mit den Töchtern Kathrin und Kerstin. Beide sind ebenfalls vereidigte Auktionatorinnen.

Das Ehepaar Herbert und Gabriele Weidler hat das Auktionshaus 1980 in Nürnberg gegründet. Mit den beiden Töchtern Kathrin und Kerstin, die wie der Vater, öffentlich bestellte und vereidigte Auktionatorinnen wur­den, kann das Familienunternehmen sich heute größtes Auktionshaus Nord­bayerns nennen. In der Zentrale am Albrecht-Dürer-Platz 8 sowie in der Dependance in der Radbrunnengasse 6 kann man kaufen, verkaufen oder er­steigern. Einzelne Antiquitäten sind zu jedem Zeitpunkt zu erwerben, andere sind ausschließlich zu den neun großen Auktionen im Jahr zu ersteigern.

Darüber hinaus betreut die Familie Weidler jährlich etwa 40 Wohnungs­, Nachlass-, Villen- und Schlossverstei­gerungen vor Ort. Das aktuelle Ange­bot kann man in einem ausführlichen Katalog in Papierform oder im Online­katalog einsehen. Ebay ist keine Kon­kurrenz: „Unsere Kunden wollen die Gegenstände anfassen und nach dem Auktions-Event mit nach Hause neh­men“, erzählt Kerstin Weidler.

Die Auktionatoren betreuen auch Insol­venzen und werden beauftragt, Pfand­gut zu versteigern. Kommen Kunst oder Antiquitäten am Nürnberger Flughafen nicht durch den Zoll, wird Familie Weid­ler ebenfalls kontaktiert, um die sicher­gestellte Ware zu versteigern.

Jedes Stück wird genau geprüft

Die allermeisten Objekte tragen die Kun­den selbst ins Auktionshaus.Viele wissen beim ersten Beratungsgespräch noch gar nicht,was die betreffende Antiquität wert ist oder gar ob sie bereit sind, es zu verkaufen. Die Auktionatorinnen prüfen mit ihrem Team von Kunsthistorikern je­des Stück genau, ordnen in Stilepochen ein, prüfen unter Ultraviolettlampen, ermitteln den aktuellen Marktwert und geben dann eine Schätzung ab.

"Der Verantwortung gegenüber den Objekten und den einzelnen Geschich­ten, die dahinter stehen, sind wir uns bewusst", sagt Kerstin Weidler. Doch selbst wenn eine Schätzung gemacht wurde, kann man nicht vorhersehen, was auf einer Auktion passiert.

2016 freute sich ein Kunde über den doppelten Wert einer Schätzung für sei­nen antiken Kleiderschrank: ein Ehepaar das sich gegenseitig im vollbesetzten Auktionssaal nicht mehr sehen konnte, lieferte sich ein heißes Bietergefecht, bevor sie feststellten, dass sie gegen den eigenen Partner geboten haben.