Villa bleibt Baustelle: Belastung für Kindergarten-Kinder

Nürnberg - Weil es das Hochbauamt nicht schafft, sich an die Pläne für die Sanierung des evangelischen Kindergartens in der Haas’schen Villa zu machen, müssen die Kinder weiter unter den schlimmen Bedingungen leiden.

Der Arbeitsdruck im Hochbauamt ist hoch. Eltern und Erzieherinnen in Neunhof sind wütend, dass dies ihre Kinder ausbaden müssen. Denn: Das Jugendamt machte alles richtig, es meldete den Umbau ordentlich, bekam die Unterstützung der Referentenrunde, schickte 2013 den Planungsauftrag ans Hochbauamt. Nichts passierte.

Im Januar 2015 bekam CSU-Stadtrat Konrad Schuh vom Hochbauamt jedoch die Auskunft, dass man für das laufende Jahr „keine Möglichkeit sieht, mit der Planung zu beginnen“. Wer jetzt weiß, dass die Neunhofer seit fünf Jahren darum kämpfen, dass energetische Sanierung und Umbau kommen, versteht den Unmut.

Jugendamtschefin Kerstin Schröder hat die Sanierung für 2016 in Aussicht gestellt. „Aber wenn die Eltern sich nicht einsetzen, wird auch daraus nichts“, unkt Schuh.

Also sind Mütter und Väter zum Pressetermin gekommen. „Es zieht durch die Fenster, die Garderobe ist eng, die Kinder können im Klo nicht abspülen, weil das so schwer geht“, sagt Elternbeiratsvorsitzende Antje Slavik.

Die Verhältnisse in der Einrichtung, sind so schlimm, dass sie das Jugendamt 2012 schließen wollte. Hauptkritik: Man muss durch die Küche laufen, um zum Kinderklo zu kommen. Aus hygienischer Sicht unmöglich, „wir dürfen deshalb nichts warm machen“, sagt Leiterin Luise Futschik. Sie ist frustriert, „weil das Geld bei der Stadt bereitliegt und sich die Sanierung nur verzögert, weil keiner Zeit zum Planen hat“.