Voll, voller, Innenstadt: Nürnberger im Shoppingwahn

16.12.2017, 18:47 Uhr
Am dritten Adventswochenende schoben sich die Menschenmassen durch die Nürnberger Innenstadt.

© Günter Distler Am dritten Adventswochenende schoben sich die Menschenmassen durch die Nürnberger Innenstadt.

"Es weihnachtet sehr, die Geschenke müssen her", reimt der hörbar vergnügte Galeria Kaufhof-Chef Wolfgang Koß am Telefon. Vor allem die typischen Geschenk-Abteilungen wie Uhren und Schmuck, Kosmetik oder Spielwaren seien am Samstag gut besucht gewesen. Gerade die Spielsachen würden die Kunden auch sehen wollen, bevor sie diese kauften, so Koß mit Blick auf die Online-Konkurrenz. "Ich glaube, das wird sich so schnell auch nicht ändern. Man will auch nicht gleich wieder umtauschen."

Auch bei Leipold-Moden kann man über das Weihnachtsgeschäft nicht klagen. "Das war heute nicht schlecht", sagt Chefin Else Leipold. Alles aus Strick sei neben Accessoires der Renner gewesen. Else Leipold geht davon aus, dass das diesjährige Weihnachtsgeschäft die Umsätze des vergangenen Jahres toppen wird.

Das prognostiziert auch Viola Brand, Geschäftsführerin bei Juwelier Wempe. Dieses Jahr laufe es besser als im vergangenen Jahr. Sie ist "sehr zufrieden". Die Menschheit scheine doch mitbekommen zu haben, dass die Adventszeit in diesem Jahr fast eine Woche kürzer sei, fährt die Geschäftsführerin fort. Die Klassiker, die bei Wempe in der Vorweihnachtszeit über den Ladentisch gehen? "Brillanten in jeglicher Form", sagt Brand. Auch beim Juwelier am Hauptmarkt freut man sich über die Kauflaune der Kunden.

Bei Saturn blieb das Weihnachtsgeschäft allerdings unter den Erwartungen, "es ist noch ein bisschen verhalten", sagt Geschäftsführerin Carina Brederlow. Aber sie sei guten Mutes, dass sich das in der letzten Adventswoche noch ändert. Der Renner bislang? Smartphones und Notebooks. Auch Galeria Kaufhof-Chef Koß erwartet, dass die Kassen in den nächsten Tagen noch einmal ordentlich klingeln werden. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die kommende Woche eine ganz starke Woche werden wird."

Der Präsident des Einzelhandelsverbandes HDE, Josef Sanktjohanser, geht von einem Umsatzwachstum von rund drei Prozent auf 94,5 Milliarden Euro im diesjährigen Weihnachtsgeschäft aus. Fraglich ist, wie viel der stationäre Handel davon abbekommt. Wachstumstreiber sei das Online-Geschäft, so Sanktjohanser. Der Online-Handel steuere mit zweistelligen Wachstumsraten auf Rekorde im Weihnachtsgeschäft und Gesamtjahr zu.

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