Von Söder bis Pokémon: Die Gewinner und Verlierer des Sommers

22.8.2016, 06:00 Uhr
Der erste Gewinner des Sommers ist der bayerische Finanzminister Markus Söder. Schließlich hat ihm Nürnberg den Strand am Wöhrder See zu verdanken. Gut, auch die Stadt war natürlich beteiligt, aber nicht zu Unrecht trägt das Norikus-Ufer unter Einheimischen auch den Spitznamen "Söder-Bucht". An sonnigen Tagen schnorcheln und planschen die Nürnberger gern im aufgewerteten Naherholungsgebiet.
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Gewinner: Markus Söder und die "Söder-Bucht"

Der erste Gewinner des Sommers ist der bayerische Finanzminister Markus Söder. Schließlich hat ihm Nürnberg den Strand am Wöhrder See zu verdanken. Gut, auch die Stadt war natürlich beteiligt, aber nicht zu Unrecht trägt das Norikus-Ufer unter Einheimischen auch den Spitznamen "Söder-Bucht". An sonnigen Tagen schnorcheln und planschen die Nürnberger gern im aufgewerteten Naherholungsgebiet. © Linke

Das Pokémon hat Nürnberg im Sturm erobert. Die Jagd nach den Tierchen funktioniert ähnlich wie Pilzesammeln, nur treiben sich die Smartphone-Fans bevorzugt in der Stadt herum.
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Überraschungs-Gewinner: Pokémon Go

Das Pokémon hat Nürnberg im Sturm erobert. Die Jagd nach den Tierchen funktioniert ähnlich wie Pilzesammeln, nur treiben sich die Smartphone-Fans bevorzugt in der Stadt herum. © Lukas Schulze (dpa)

Für die Freibäder kommt dieser Sommer nicht annähernd heran ans Vorjahr mit seiner wochenlangen Gluthitze. "Wir liegen wieder etwa auf dem Durchschnitts-Niveau der Jahre vor 2015", sagt Bürgermeister und Bäder-Chef Christian Vogel. Besonders das Naturgartenbad zählt zu den Verlierern der wechselhaften Verhältnisse. Pächter Peter Henkelmann spricht von einem "satten Minus". Zwar sei das Wasser im unbeheizten Becken sauberer, aber eben auch kälter. Das schreckt die Badegäste ab, wenn es nicht richtig heiß ist. "Außerdem" sagt Henkelmann, "brauchen die Leute in Nürnberg immer drei Tage Vorlauf." Einen warmen Tag zwischendurch merke man bei den Besucherzahlen kaum. So geht es auch anderen Freibädern in der Region.
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Verlierer: Die Freibäder

Für die Freibäder kommt dieser Sommer nicht annähernd heran ans Vorjahr mit seiner wochenlangen Gluthitze. "Wir liegen wieder etwa auf dem Durchschnitts-Niveau der Jahre vor 2015", sagt Bürgermeister und Bäder-Chef Christian Vogel. Besonders das Naturgartenbad zählt zu den Verlierern der wechselhaften Verhältnisse. Pächter Peter Henkelmann spricht von einem "satten Minus". Zwar sei das Wasser im unbeheizten Becken sauberer, aber eben auch kälter. Das schreckt die Badegäste ab, wenn es nicht richtig heiß ist. "Außerdem" sagt Henkelmann, "brauchen die Leute in Nürnberg immer drei Tage Vorlauf." Einen warmen Tag zwischendurch merke man bei den Besucherzahlen kaum. So geht es auch anderen Freibädern in der Region. © Eduard Weigert

Manchmal entziehen sich Gewinn und Verlust eben dem eigenen Einfluss, das zeigt sich auch beim Tiergarten. Verwaltungschef Dieter Kühnlein erklärt anhand der Zahlen, wie abhängig man vom Wetter ist: "Mit 81.000 Besuchern hatten wir den schlechtesten Juni seit 1988." Im Juli habe man dagegen 143.269 Besucher gezählt — der drittbeste Wert im selben Zeitraum. Der Tiergarten profitiere auch davon, mutmaßt Kühnlein, dass es eben keine richtigen Hitzeperioden mit klassischem Freibad-Wetter gab.
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Gewinner: Der Nürnberger Tiergarten

Manchmal entziehen sich Gewinn und Verlust eben dem eigenen Einfluss, das zeigt sich auch beim Tiergarten. Verwaltungschef Dieter Kühnlein erklärt anhand der Zahlen, wie abhängig man vom Wetter ist: "Mit 81.000 Besuchern hatten wir den schlechtesten Juni seit 1988." Im Juli habe man dagegen 143.269 Besucher gezählt — der drittbeste Wert im selben Zeitraum. Der Tiergarten profitiere auch davon, mutmaßt Kühnlein, dass es eben keine richtigen Hitzeperioden mit klassischem Freibad-Wetter gab. © Harald Sippel

Biergarten-Wetter ist erst, wenn mehrere Tage am Stück die Sonne scheint, erklärt Charly Krestel von der Lederer Kulturbrauerei. Er zieht ein gemischtes Sommer-Fazit. Der viele Regen im Juni hätte ihm ordentlich die Bilanz vermasseln können. Aber immerhin: "Die EM hat die Zahlen ins Schwarze gekippt." Weitere Biergärten aus der Region gibt es hier.
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Verlierer und Gewinner: Die Biergärten

Biergarten-Wetter ist erst, wenn mehrere Tage am Stück die Sonne scheint, erklärt Charly Krestel von der Lederer Kulturbrauerei. Er zieht ein gemischtes Sommer-Fazit. Der viele Regen im Juni hätte ihm ordentlich die Bilanz vermasseln können. Aber immerhin: "Die EM hat die Zahlen ins Schwarze gekippt." Weitere Biergärten aus der Region gibt es hier. © Christine Schaffner

Auch Landwirte sind wetterabhängig, sogar ganz besonders, denn ein einziges Unwetter kann die Ernte im wahrsten Sinne verhageln. Deshalb ist für Anton Offenberger vom Gemüseerzeugerring Knoblauchsland ein unspektakulärer Sommer ein guter Sommer: "Wir sind zufrieden mit den Bedingungen." Die hiesigen Gemüsesorten zählen also zu den Gewinnern.
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Gewinner: Die Landwirte

Auch Landwirte sind wetterabhängig, sogar ganz besonders, denn ein einziges Unwetter kann die Ernte im wahrsten Sinne verhageln. Deshalb ist für Anton Offenberger vom Gemüseerzeugerring Knoblauchsland ein unspektakulärer Sommer ein guter Sommer: "Wir sind zufrieden mit den Bedingungen." Die hiesigen Gemüsesorten zählen also zu den Gewinnern. © VGN

Beim SommerNachtsFilmFestival trauert man dem vergangenen Sommer hinterher. Ute Schreiner vom Verein "Mobiles Kino" räumt ein: "Das letzte Jahr können wir heuer nicht toppen." Allerdings liefen die mit jeweils über 1000 Zuschauern komplett ausverkauften Vorführungen im Tiergarten sehr gut, auch die Klassiker in der Katharinenruine waren voll. Ein Kultfilm wie "Macho Man" ist eben völlig wetterunabhängig.
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Ein kleiner Verlierer: Das SommerNachtsFilmFestival

Beim SommerNachtsFilmFestival trauert man dem vergangenen Sommer hinterher. Ute Schreiner vom Verein "Mobiles Kino" räumt ein: "Das letzte Jahr können wir heuer nicht toppen." Allerdings liefen die mit jeweils über 1000 Zuschauern komplett ausverkauften Vorführungen im Tiergarten sehr gut, auch die Klassiker in der Katharinenruine waren voll. Ein Kultfilm wie "Macho Man" ist eben völlig wetterunabhängig. © Karlheinz Daut

Während bei vielen Einrichtungen der Regen ein Spielverderber ist, stört er Tanja Heider weniger. Sie ist bei der Stadt für die Museen zuständig und diese werden "naturgemäß bei schlechtem Wetter verstärkt besucht". Heider betont aber, dass man etwa mit dem Garten des Tucherschlosses auch bei gutem Wetter einiges zu bieten habe. Mit den Besucherzahlen ist sie aber "sehr zufrieden".
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Gewinner: Die Museen

Während bei vielen Einrichtungen der Regen ein Spielverderber ist, stört er Tanja Heider weniger. Sie ist bei der Stadt für die Museen zuständig und diese werden "naturgemäß bei schlechtem Wetter verstärkt besucht". Heider betont aber, dass man etwa mit dem Garten des Tucherschlosses auch bei gutem Wetter einiges zu bieten habe. Mit den Besucherzahlen ist sie aber "sehr zufrieden". © Peter G. Spandl

Riccarda Schmidt vom Erfahrungsfeld der Sinne merkt schlechtes Wetter sofort an den Zahlen. Zwar war das Thema an der Wöhrder Wiese in diesem Jahr "Wasser", es sollte aber eigentlich nicht von oben kommen. "Wir können uns nicht beschweren", sagt Schmidt dennoch, sie geht von insgesamt 85.000 bis 86.000 Besuchern aus, wenn das Erfahrungsfeld Ende August seine Pforten für diese Saison schließt.
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Gemischtes Fazit am Erfahrungsfeld der Sinne

Riccarda Schmidt vom Erfahrungsfeld der Sinne merkt schlechtes Wetter sofort an den Zahlen. Zwar war das Thema an der Wöhrder Wiese in diesem Jahr "Wasser", es sollte aber eigentlich nicht von oben kommen. "Wir können uns nicht beschweren", sagt Schmidt dennoch, sie geht von insgesamt 85.000 bis 86.000 Besuchern aus, wenn das Erfahrungsfeld Ende August seine Pforten für diese Saison schließt. © Stefan Hippel

Warmes Wetter mit genügend Niederschlägen hat dafür gesorgt, dass Pilze hervorragend gedeihen. Laut Ursula Hirschmann von der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg wurden in heimischen Wäldern neben den ersten Sommersteinpilzen auch Maronen und Rotkappen entdeckt, in Gärten wachsen Spitzmorcheln. Die Pilz-Saison ist dieses Jahr also früh eröffnet.
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Gewinner: Die Pilze

Warmes Wetter mit genügend Niederschlägen hat dafür gesorgt, dass Pilze hervorragend gedeihen. Laut Ursula Hirschmann von der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg wurden in heimischen Wäldern neben den ersten Sommersteinpilzen auch Maronen und Rotkappen entdeckt, in Gärten wachsen Spitzmorcheln. Die Pilz-Saison ist dieses Jahr also früh eröffnet. © Patrick Pleul/dpa

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