Vorsicht auf dem Schulweg: Tipps für den Straßenverkehr

11.9.2014, 15:51 Uhr
Vorsicht auf dem Schulweg: Tipps für den Straßenverkehr

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Er gehört genauso zu den Erfahrungen, die Erstklässler machen müssen, wie das Einmaleins und das Abc: der Schulweg. Für viele ist es neu, dass sie sich ab jetzt ganz allein aufmachen, nicht begleitet von Mama oder Papa — und das entweder zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Sie sind allerdings nicht die Einzigen, die sich in den ersten Wochen erst einmal orientieren müssen. Gleiches gilt auch für diejenigen, die die Schule gewechselt haben, beispielsweise von der Grundschule aufs Gymnasium. Sie müssen sich neu orientieren, neue Wege nehmen und — wie die Erstklässler — besonders achtgeben.

Viele Unfälle mit dem Rad

Aber: Das gilt zum Schulanfang aus eben diesen Gründen nicht für die Anfänger und Schulwechsler — sondern für alle Verkehrsteilnehmer. Erhöhte Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr sind geboten.

Gerade dort, wo Schulkinder auf dem Rad unterwegs sind. Laut Statistiken der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung passieren fast die Hälfte aller Schulwegunfälle auf dem Fahrrad, nämlich 47,45 Prozent. Danach folgen Unfälle mit dem Pkw, 5,1 Prozent mit dem Schulbus, knapp zwei Prozent bei der Fahrt mit sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bei der VAG sind zum Schulstart wieder zusätzliche Kräfte im Einsatz. Vor allem in den Spitzenzeiten — morgens um 8 und mittags ab 13 Uhr — gilt für die Fahrer besondere Vorsicht beim Anfahren und Verlassen der Haltestellen und Bahnhöfe. Das gilt genauso beim Türschließvorgang. Auch hier soll ab Schulbeginn wieder zusätzliches Servicepersonal dafür sorgen, dass die Schüler pünktlich und sicher in der Schule ankommen.

Eingeschränkter Blick

Die größte Gefahrenquelle im Schulverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Überqueren der Fahrbahn vor dem Ein- oder nach dem Aussteigen (vor allem nach Schulschluss). Kritische Situationen können hier aber vermieden werden — indem die Schüler erst dann über die Straße gehen, wenn der Bus wieder abgefahren ist. Das gilt insbesondere für die Jüngsten, die aufgrund ihrer geringeren Körpergröße nur einen eingeschränkten Blick über den Verkehr haben.

Umso wichtiger ist die Rolle der Eltern in Sachen Schulweg. Sie sollten mit ihren Kindern beispielsweise die Benutzung von Bus und Bahn vor dem Schulstart üben, ihnen zudem erklären, wie sie sich an Haltestellen zu verhalten haben. Etwas mehr als jeder zehnte Unfall von Kindern auf ihrem Weg zur Schule passiert, während die Schüler auf den Bus warten. Auslöser dafür sind häufig Rangeleien. Außerdem müssen Eltern dafür sorgen, dass die Kinder morgens rechtzeitig zur Schule gehen. Denn: Wer in Eile ist, verhält sich häufig unvorsichtig.

An Haltestellen sollten auch Autofahrer besonders vorsichtig sein. Beim Überholen von Bussen und Straßenbahnen gelten inner- und außerhalb geschlossener Ortschaften bestimmte Vorschriften. Linienbusse des Nahverkehrs oder speziell gekennzeichnete Schulbusse mit eingeschaltetem Warnblinklicht dürfen beim Anfahren von Haltestellen nicht mehr überholt werden. Erst nachdem der Bus angehalten hat, dürfen die Autofahrer laut Straßenverkehrsordnung — mit Schrittgeschwindigkeit und ausreichendem Abstand — vorbeifahren. Beim Verlassen der Haltestelle haben Busse stets Vorrang.

Defensiv fahren

Grundsätzlich gilt sowohl an Bus- als auch an Straßenbahnhaltestellen, dass es Autofahrern jederzeit möglich sein muss anzuhalten, um eine mögliche Gefährdung von Verkehrsteilnehmern auszuschließen.

Überhaupt ist für den Straßenverkehr die Regel der Rücksichtnahme und des defensiven Fahrens vorgeschrieben. Vor allem im Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten sollten Autofahrer die Augen offenhalten, Geschwindigkeitsbegrenzungen unbedingt einhalten und stets bremsbereit sein.

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