Wagt Nürnberg einen neuen Anlauf zum Weltkulturerbe?

29.7.2015, 05:57 Uhr
Im Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes fanden die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse statt.

© dpa Im Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes fanden die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse statt.

Im ersten Anlauf scheiterte das Vorhaben, mit dem Saal 600 die prestigeträchtige Unesco-Auszeichnung in die Noris zu holen. Schneider regt auch mit Blick eine breiter aufgestellte Bewerbung an: Aus seiner Sicht bieten sich neben dem Saal 600, der als Geburtsort des modernen Völkerstrafrechts gilt, noch der Bezug auf den so genannten Exekutionstag 1649/50, als im historischen Rathaussaal und auf der Kaiserburg nach Ende des 30-jährigen Krieges der Friedensvertrag abgewickelt wurde, sowie die Obere Schmiedgasse 10 an.

Dort, so Schneider, wurde 1542/43 ein entscheidender Beitrag zur Verbreitung des heliozentrischen Weltbildes von Nicolaus Copernicus , demzufolge die Erde um die Sonne kreist, gelegt. Copernicus ließ sein Werk in Nürnberg drucken.

Schneider betont aber, dass eine gute Begründung für den Antrag, Weltkulturerbe zu werden ebenso Voraussetzung ist, wie die Bereitschaft, um die Durchsetzung mit langem Atem zu kämpfen.

6 Kommentare