Warnstreik: Verdi ruft zur Kundgebung in Nürnberg auf

5.4.2018, 16:24 Uhr
Vor der nächsten Verhandlungsrunde möchte Verdi den Druck weiter erhöhen. Am 11. April findet die zentrale Warnstreikkundgebung in Nürnberg statt.

© lio Vor der nächsten Verhandlungsrunde möchte Verdi den Druck weiter erhöhen. Am 11. April findet die zentrale Warnstreikkundgebung in Nürnberg statt.

Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten beim Bund und den Kommunen eine Entgeltsteigerung von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro pro Monat mehr. "In der nächsten Verhandlungsrunde muss Klartext geredet werden, ein weiteres Taktieren und Hinhalten durch die Arbeitgeber würde den Tarifkonflikt unnötig zuspitzen", sagt Jürgen Göppner, Bezirksgeschäftsführer von Verdi-Mittelfranken. "Wer gute Arbeit erwartet, der muss auch gut entlohnen.“


Kommentar: Der Kita-Streik trifft vor allem die Eltern


Bayernweit werden in der nächsten Woche die Warnstreiks noch einmal deutlich ausgeweitet. Auf zwei zentralen Kundgebungen - am Dienstag, 10.4., für Südbayern in München und am Mittwoch, 11.4., für Nordbayern in Nürnberg - werden jeweils mehrere Tausend Beschäftigte ihren Unmut über das Verhalten der Arbeitgeber deutlich machen.

Bei der Kundgebung am 11. April in Nürnberg werden zwischen 6000 und 7000 Teilnehmer erwartet. In Mittelfranken werden schwerpunktmäßig das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, kommunale Verwaltungen, Bauhöfe, Stadtreinigungen und Müllabfuhr, Kommunale Verkehrsüberwachungen, Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Stadtwerke betroffen sein. Details zu den Streikbereichen werden durch Verdi-Mittelfranken am 9. April veröffentlicht.

Folgen hat der Warnstreik vor allem für Eltern von Kindern, die in städtischen Kitas betreut werden. Die Kitas hatte Verdi vorab informiert, weil es für viele Eltern äußerst schwierig ist, sich um eine anderweitige Betreuung ihrer Kinder zu kümmern. Während des Streiks soll es diverse Noteinrichtungen geben. 

Laut Angaben der Stadt Nürnberg werden die Streiks voraussichtlich 130 der insgesamt 140 Kindertageseinrichtungen der Stadt sowie weitere Dienstleistungen des Jugendamts wie BAföG-Amt, Unterhaltsvorschuss und Kita-Gebührenübernahme der Wirtschaftlichen Jugendhilfe, Kasse, Soziale Dienste und städtische Kinder- und Jugendeinrichtungen betreffen. Das Jugendamt bittet für diesen Tag von Antragstellung oder Vorsprachen abzusehen, es sein denn, es wurden bereits Termine verbindlich zugesagt.

Alternativen suchen

Das Jugendamt bittet zudem alle Eltern, deren Kind eine städtische Kindertageseinrichtung besucht, für eine alternative Betreuungsmöglichkeit ihres Kindes zu sorgen, damit die Notdienste wirklich nur von den Kindern in Anspruch genommen werden, deren Familien keine andere Lösung bewerkstelligen konnten.

In den städtischen Kinderkrippen und Kindergärten wird den Eltern am Mittwochmorgen eine Mitarbeiterin beziehungsweise ein Mitarbeiter von circa 6.30 Uhr, je nach Beginn des Frühdienstes, bis 9 Uhr für Fragen zur Verfügung stehen, in Kinderhorten und Häusern für Kinder (altersgemischte Kitas) von circa 6.30 Uhr, wieder je nach Beginn des Frühdienstes, bis 8 Uhr und zusätzlich für die Zeit nach Unterrichtsschluss von 11 bis 13.15 Uhr.

Kinder, die in Begleitung von Erziehungsberechtigten in eine der bestreikten Kitas kommen, werden mit Hinweis auf den Warnstreik abgewiesen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Erziehungsberechtigten über den Warnstreik und die Einrichtungen informieren, die als Notlösung zur Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen.

Ab Donnerstag, 12. April, sind die städtischen Kindertageseinrichtungen wieder wie gewohnt geöffnet. Falls erneut gestreikt werden sollte, wird das Jugendamt der Stadt Nürnberg wieder informieren.

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