Wegen Schadstoffen: Polizei macht Schießanlagen dicht

19.7.2016, 06:00 Uhr
Wegen Schadstoffen: Polizei macht Schießanlagen dicht

© Horst Linke

Betroffen sind die "Schießkinos" in Nürnberg am Jakobsplatz und in Schwabach. Die Anlagen sind veraltet, die Lüftung schafft es nicht, die beim Schießtraining entstandenen Dämpfe zügig abzusaugen. Das Problem: Die Rückstande in der Luft sind giftig, wie Untersuchungen in Berlin gezeigt haben.

Vor allem Blei und Antimon bereiten Sorge. Antimon steht im Verdacht, krebserregend zu sein. In Berlin sollen bereits Polizeibeamte daran erkrankt, zwei sogar verstorben sein.

Polizisten müssen regelmäßig Schießübungen machen. Einen Engpass durch die Schließungen gebe es laut Polizeipressestelle nicht. "Jeder wird weiter seine Schießübungen absolvieren. Die Beamten werden auf andere Schießanlagen verteilt", sagt Polizeipressesprecherin Elke Schönwald. Bei der Bereitschaftspolizei in Nürnberg sind die Kapazitäten erschöpft, hier geht nichts mehr. Bleiben also nur noch vier intakte Schießanlagen in Mittelfranken. Nach Information der Redaktion trainieren Polizisten mittlerweile auch an einem Schießstand der Bundeswehr am Standort Roth.

Wann die beiden geschlossenen Schießanlagen wieder geöffnet werden, hängt vom beauftragten Gutachten ab und den damit verbundenen möglichen Um- oder Neubaumaßnahmen.

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