Weihnachtsmarkt-Check: Dresden ist schöner als Nürnberg

8.12.2013, 14:44 Uhr
Beim großen Weihnachtsmarkt-Check wurde Nürnbergs Budenstadt von Alexander Mazza (links) unter die Lupe genommen.

© Nicolas Maack Beim großen Weihnachtsmarkt-Check wurde Nürnbergs Budenstadt von Alexander Mazza (links) unter die Lupe genommen.

In der ganzen Republik sprießen in der Adventszeit Weihnachtsmärkte aus dem Boden. Andrea Kiewel reiste quer durchs Land, um die vier bekanntesten Adventsmärkte Deutschlands in Nürnberg, Dresden, Köln und Hamburg zu testen. Bewertet wurden die Budenstädte in den Kategorien "Essen", "Weihnachtliche Atmosphäre" und "Geschenke".

Los ging die - durch den Auftritt zahlreicher Musikacts unterbrochene -Reise (welche bereits vor einigen Tagen aufgezeichnet wurde) in Nürnberg. Andrea Kiewel traf dort auf Moderator Alexander Mazza. Wenn es auch für die Berlinerin das erste Mal war, dass sie die Noris besuchte, so brachte der in München wohnende Mazza einiges an Christkindlesmarkt-Erfahrung mit.

Erste Informationen für die Zuschauer gibt es auf einer Postkutschenfahrt rund um den Markt. Nürnberg sei ein besonders "traditionsreicher Markt", auf dem ein großer Teil der Produkte handgefertigt sei.

Leckereien auf Rost und Teller

Kulinarisch tasten sich die zwei Besucher an typisch fränkische Spezialitäten heran. Beim Bratwurstgrillen erfahren sie, warum man in Nürnberg "Drei im Weckla" isst. Da Glühwein und Lebkuchen lediglich am Rande erwähnt werden, muss allein das heimische Fleischprodukt für Franken die Fahne hoch halten - und holt vier von fünf Punkten für die Noris.

Danach geht es von den heimischen Gefilden der Franken in Richtung Norden. Als Ersatz für Alexander Mazza stößt in Hamburg der Ernährungsexperte Christian Rach zu Kiwi. Er stürzt sich mit dem Satz "der Markt riecht besonders gut, da hat man gleich doppelt Hunger" sofort auf das feilgebotene Schmalzgebäck und Würstchen. Diese sind jedoch "nicht definierbar- vielleicht Thüringer?".

Weinselig wird es danach beim Glühweintesten, auch wenn sich Kiwi nach eigener Aussage "gaaar nicht damit auskennt". Letztendlich muss auch Rach das kulinarische Angebot bewerten und tut dies: Hamburg holt vier Punkte.

Exotischer wird es dann in Köln. Dort stehen mit einer Brise Senf verfeinerte Pralinen auf der Speisekarte. Gewürzt ist das Ganze immer von Geschichten aus dem Privatleben der Promis. Der Zuschauer erfährt beispielsweise, dass Sänger Henning Krautmacher mit seiner Frau gerne eigene Rezepte ausprobiert und diese als kulinarische Geschenke an Freunde und Familie schickt.

Auch Rievkooche, in Fett herausgebratene Kartoffelreibekuchen, gibt es im Schatten des Doms zu kaufen. Krautmacher presst diese in die Form des Gotteshauses. Alles in Allem überzeugt das kulinarische Angebot am Rhein den Sänger und er vergibt vier Punkte.

In Sachsens Landeshauptstadt Dresden ermpfängt Schauspieler Wolfgang Stumph das ZDF und führt sie über den Striezelmarkt. Besonderes Augenmerk richten die Besucher auf die berühmten Stollen. Ein Bäcker des Süßgebäcks erzählt allerlei skurille Annekdoten, die durch einen vorausgegangenen Umtrunk auf Gegenliebe stoßen. Ganz Lokalpatriot, vergibt der Schauspieler fünf Punkte für Dresdens Budenstadt.

Präsente für die Lieben

Nach der Stärkung heißt es erst mal selbst Hand anlegen. Mazza versucht sich in Nürnberg am Bau eines Rauschgoldengels. Der Name kommt laut dem Moderator daher, dass die Figuren früher aus Messing gefertigt wurden, welches als Rauschgold bezeichnet wird. Trotz anfänglicher Skepsis "Was macht man mit denen, außer schön hinstellen?", schafft es Mazza am Ende, Kiewel für das Nürnberger Orginal zu begeistern. Die Frankenmetropole holt sich in der Kategorie Geschenke die volle Punktzahl.

In Hamburg stößt die Abstinenz von Plastik auf große Begeisterung bei Rach. Nachdem er passend zur kalten Jahreszeit einen Pinguin aus Holz baut, surft der Ernährungsexperte auf einer Euphoriewelle, die letztendlich fünf Punkte an die Küste im Norden spült.

Bescheidener zeigt sich Musiker Krautmacher in Köln. Obwohl er eigentlich mit dem Angebot auf dem Markt zufrieden ist, kann er sich nicht dazu durchringen erneut vier Punkte zu vergeben. Die Domstadt erhält lediglich drei Punkte.

In Dresden ist man großzügiger, was die Bewertung angeht. Produkte aus dem Erzgebirge und Herrnhuter Sterne begeisterten Stumph. Erneut gibt es fünf Punkte für den Striezelmarkt in Sachsens Hauptstadt.

Atmosphäre zwischen den Buden

Auch vor dem Schönen Brunnen in Nürnberg sprudelt Smalltalk aus Kiewel heraus. In der letzten Kategorie geht es um die Atmosphäre auf dem Markt. Mazza ist besonders dankbar, dass "nicht in jeder Bude ein Ghettoblaster" die Ohren der Zuschauer beschallt. Unterstützt vom goldenen Glitzern der Fontäne ohne Wasser gibt der Moderator dem Markt  vier von fünf möglichen Punkten. Damit kommt Nürnberg auf insgesamt 13 Punkte.

Im Norden gesteht Rach, dass er noch nie zuvor auf einem Weihnachtsmarkt war. Dennoch hat ihm der Ausflug mit Ritt auf dem Karussel offenbar gefallen. Die Hansestadt bietet Besuchern sogar einen eigenen Gendarm names Rudi, welcher es aus seiner Heimat Wien "ans andere Ende der Welt" gezogen ist. Vier Punkte gibt der Ernährungsexperte dem Hamburger Budenzauber. Damit erreicht die Hafenstadt 13 Punkte.

Krautmacher erzählt dem Zuschauer unterdessen von seinem ehrenamtlichen Engagement in einer Obdachlosenunterkunft sowie einem im Dom geplanten Konzert. Um den bischöflichen Hausherren nicht zu verärgern greift der Sänger am Ende dann doch etwas großzügiger aufs Punktekonto. Köln macht die fünf voll und kommt damit am Ende auf 12 Punkte.

Dresdens Striezelmarkt spielt dank Schauspieler Stumph erneut in der oberen Liga. Da "der Markt einfach einmalig ist", gibt es erneut die vollen fünf Punkte für die berühmte Budenstadt. Damit gewinnt Dresden mit 15 Punkten eindeutig den Weihnachtsmarkt-Check des ZDF.

Den zweiten Platz teilt sich der heimische Christkindlesmarkt mit dem Hamburger Budenzauber. Am Rhein muss man sich dieses Jahr mit dem letzten Platz zufriedengeben.

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