Welches Musikinstrument passt zu mir?

24.10.2016, 08:11 Uhr
Welches Musikinstrument passt zu mir?

© Foto: Musikschule Nürnberg/Peter Roggenthin

Singen ist spitze

Gemeinsam musizieren, das ist schon eine feine Sache. Und gerade deshalb sei das Singen im Chor so beliebt, weiß Rudolf Wundling. "Der hervorstechendste Vorteil ist hier: Man ist in einer Gruppe. Musik ist hoch kommunikativ: Gerade Kinder haben viel Spaß, wenn sie mit anderen zu tun haben." Und: Mit der Stimme hat man sein "Instrument" quasi immer bei sich. "Man muss also für ein Konzert keinen schweren Koffer schleppen", sagt Wundling und lacht. Vier Chöre hat die Musikschule — ab fünf Jahren dürfen kleine Sänger mitmachen. Zusätzlich zu den Chorproben gibt es Stimmbildungsunterricht in Kleingruppen. Vorsingen und Besuch der Proben sind nach Vereinbarung möglich. Unter www.jungerchornuernberg.de gibt es mehr Infos.

Für die Kleinsten

Schon Babys reagieren auf Musik: Und auch für sie gibt es mit den Musikzwergen (ab fünf Monaten) einen Kurs. Das Singen mit den Eltern, das Bewegen zur Musik, das Tanzen stehen hier im Mittelpunkt. Früher war es in den Familien gang und gäbe, den Kindern etwas vorzusingen. Heute dagegen kennen Erwachsene oft keine Kinderlieder — oder haben Scheu, zum Liederbuch zu greifen. Das weiß auch Rudolf Wundling: "Junge Eltern haben oft keinen Zugang mehr zum Singen." Deshalb seien die Eltern-Kind-Kurse sehr gefragt. In der musikalischen Früherziehung — ab vier Jahren — lernen die Kinder dann Instrumente kennen. "Uns ist wichtig, dass die Kinder auf spielerische Art an die Musik herangeführt werden."

Klavier ist der Klassiker

Das Klavier ist bei den Kindern ein Renner. Doch müssen Kinder wie Eltern wissen: "Das ist ein anspruchsvolles Instrument. Man muss fleißig sein und konstant üben." Denn ab und zu mal ein bisschen herumklimpern, das bringe die kleinen Musiker nicht weiter. Und so betont Wundling: „Zu Hause braucht man ein Klavier.“ Doch was tun, wenn das Geld für das Instrument fehlt oder die Eltern sich nicht sicher sind, ob ihr Kind dabei bleibt? Die Musikschule verleiht dann E-Pianos. Langfristig, so der Chef der Musikschule, müsse aber ein Klavier angeschafft werden.

Spaß am Schlagzeug

Was ist das Schöne am Schlagzeug? Wundling grinst: "Fragen Sie mal die Nachbarn!" Ja, klar, Schlagzeuge sind laut. "Die Mehrheit der Kinder am Schlagzeug sind Jungs — und die wollen richtig lospowern." Der Laie denkt dabei gleich ans Band-Schlagzeug: Doch nicht nur dieses steht bei der Musikschule im Mittelpunkt, auch Pauke oder das Marimbaphon werden vorgestellt. Schließlich gibt es nach Angaben von Wundling weltweit über 500 Schlaginstrumente — und einen kleinen Überblick erhalten die Heranwachsenden in der Musikschule. Übrigens: Die Technik bringt seit einigen Jahren etwas Frieden fürs Zusammenleben. Das digitale Schlagzeug sorgt nämlich dafür, dass die Kinder in aller Ruhe üben können. Per Kopfhörer hören die jungen Talente, was sie spielen, und können damit ohne Stress oder Beschwerden ihr Können verbessern. Und der Rest der Familie sowie die Nachbarn hören: nichts.

Wunderbare Harfe

Bei den Streich- und Zupfinstrumenten ist in Nürnberg die Auswahl groß — und die Gitarre hier natürlich ein Renner. Doch der Chef der Musikschule ist stolz darauf, dass es nun auch eine eigene Harfen-Klasse gibt. Er schwärmt: "Für mich persönlich ist das ein wunderbares Instrument. Der Klang hat etwas ganz Besonderes, etwas Sphärisches." Doch so ein kleiner Knirps an einer riesigen Harfe, kann das überhaupt gutgehen? Kein Problem, beruhigt Wundling: Schon mit sechs, sieben Jahren können Kinder damit musizieren — denn es gibt extra Kinder-Harfen.

Ran an die Trompete

Auch bei den Blasinstrumenten können die jungen Talente auswählen — im Angebot sind unter anderem Blockflöte, Klarinette, Oboe oder Horn. Und auch die Trompete ist gefragt. Früher herrschte die Meinung vor, erst mit ausgewachsenen Schneidezähnen sei das Instrument zu spielen. Heute wird das bei vielen Lehrern etwas lockerer gehandhabt: "Musizieren kann man auch, wenn man Milchzähne hat." Ein Vorteil: Die Trompete ist ein vielseitiges Instrument und gehört in vielen Ensembles und Orchestern mit dazu. Das Kind musiziert also dauerhaft nicht alleine, sondern in der Gemeinschaft. Bedenken sollte man jedoch: Die Trompete ist laut. Mitunter sehr laut. Und daheim sollte auch das Üben möglich sein. Hier kommen wieder die Nachbarn und die Familie ins Spiel. Und genau das sollte man bei der Wahl des Instruments bedenken. "Die Eltern sollten hier tolerant sein: Es ist nicht gut, wenn der Papa abends von der Arbeit kommt und dem Kind das Üben verbietet, weil das so laut ist. Eltern sitzen hier mit im Boot."

Auf ins Karussell

Irgendwas mit Musik soll es schon sein, aber was? Beim "Instrumentenkarussell" können Kinder von sechs bis acht Jahren Gitarre, Flöte und Co. ausprobieren. "Wir helfen den Kindern, ein Instrument zu finden, mit dem sie sich absolut wohlfühlen", sagt Wundling. Ein Jahr lang läuft der Kurs, jeden Monat gibt es ein neues Instrument. Anmeldungen sind laufend möglich.

Infos unter www.musikschule.nuernberg.de und unter der Rufnummer (09 11) 2 31 30 23.

Keine Kommentare