Wer kann Shun-Kah und seinem Frauchen helfen?

30.7.2016, 15:53 Uhr
Wer kann Shun-Kah und seinem Frauchen helfen?

Wenn Shun-Kah in der Südstadt Gassi geht, dann weiß er ganz genau, was er darf und was nicht. Immer wieder schaut er, wo Bianca Herbig abgeblieben ist. An Straßen und Kreuzungen macht er brav „Sitz“, bevor er losläuft. Andere Hunde werden lässig begrüßt und beobachtet – je nach Sympathie. „Er ist ein ausgebildeter Servicehund“, sagt Herbig. Gelernt hat der Mischlingsrüde sein vorbildliches Verhalten von ihr – sie ist schließlich Expertin darin, Hunde- und Menschensprache zu übersetzen und Tier und Halter näher zu bringen. „Die richtige Kommunikation ist alles“, sagt sie. Damit hat sie früher auch ihr Geld verdient – jetzt kann sie jedoch nicht mehr arbeiten. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, droht jetzt auch noch der Verlust des Hundes. „Aber wir gehören doch zusammen“, sagt sie. Vor neun Jahren hatte sie den damals einjährigen Rüden aus schlechter Haltung übernommen.

Wer kann Shun-Kah und seinem Frauchen helfen?

© Fotos: privat

Jetzt aber hat Shun-Kah seit einigen Wochen Nackenprobleme. Für die Physiotherapie hat Herbig ihr letztes Geld zusammengekratzt. Ein wenig geholfen hat das – mehr geht im Moment aber nicht. Neuerdings kommt auch noch blutiger Durchfall hinzu. „Er muss dringend untersucht werden“, sagt Herbig. Für die Erstellung eines großen Blutbildes und die anschließende Behandlung hat sie jedoch kein Geld. Schweren Herzens hat sie schon überlegt, ihn ins Tierheim zu bringen. „Dort wird er vom Tierarzt behandelt“, sagt Herbig, „aber was passiert dann?“ Shun-Kah ist zehn Jahre alt. „Und wer holt sich schon einen kranken Hund aus dem Tierheim“, fragt Herbig. Das will sie ihrem treuen Gefährten nicht antun. Erst recht nicht, weil er ja schon einmal schlechte Haltung erlebt hat.

„Ich wäre die erste, die einen Spendentopf für Tierarztbesuche einrichten würde“, sagt Tanja Schnabel vom Tierheim. „Dafür fehlt uns aber schlicht und ergreifend das Geld“, sagt sie – die Tiertransporte, die regelmäßig an der Stadenstraße landen, verschärfen die Situation zusätzlich. Mit der Tiertafel – dort erhalten Tierhalter in finanziellen Nöten Futter und Zubehör – könne man helfen, schließlich vergebe das Tierheim dort oft Dinge, die es selbst als Sachspenden erhalten hat. Medizinische Behandlungen könne man jedoch nicht übernehmen, die kosten schließlich Geld. Ob man Shun-Kah ins Tierheim bringen kann, um ihn später wieder zurück zu adoptieren? „Das geht nicht“, sagt Schnabel. Schließlich müsse man bei der Tiervermittlung sicherstellen, dass sich ein Halter langfristig um ein Tier kümmern kann. „Wenn ein Tier dann erneut krank werden würde, stünde man wieder am Anfang“, sagt Schnabel.

„Ich hoffe auf die letzte Rettung“, sagt Bianca Herbig. „Vielleicht findet sich ja ein Verein, der die Kosten übernehmen könnte“, sagt sie, „oder sogar ein Tierarzt in der Nähe, der uns beiden helfen kann“.

Wer Shun-Kah und seinem Frauchen unter die Arme greifen
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