Wie gefährlich sind Drohnen für den Airport Nürnberg?

9.8.2016, 06:00 Uhr
Wie gefährlich sind Drohnen für den Airport Nürnberg?

© dpa

Drohnen (unbemannte Luftfahrtsysteme) werden zu einer Bedrohung für die bemannte Luftfahrt. Das hat der Zwischenfall in Schwabhausen bei Dachau am 4. August gezeigt. Dort näherte sich eine Drohne in 1700 Metern Höhe einem Airbus im Anflug auf München auf etwa zehn Meter. Das unbemannte Fluggerät hätte dort, so Kristina Kelek von der Deutschen Flugsicherung (DFS), definitiv nicht sein dürfen.

Das war kein Einzelfall in den letzten Tagen, betont die Sprecherin. In Frankfurt am Main und in Köln gab es ebenfalls Behinderungen durch Drohnen. Seit 2015 hat die DFS ein Meldesystem. Piloten geben die Zwischenfälle weiter. "Wir haben im ersten Halbjahr bereits mehr Meldungen als im vergangenen Jahr", betont Kelek. 2015 waren es 14 Behinderungen durch Drohnen, gab es in den ersten sechs Monaten bereits 15. Im Juli und den ersten August-Tagen sind weitere hinzugekommen.

Fälle am Nürnberger Flughafen sind laut DFS nicht dabei. Auch dem Luftamt Nordbayern sind bislang keine Zwischenfälle mit Drohnen bekanntgeworden, wie Karin Christ von der Regierung von Mittelfranken mitteilt. Der Dürer-Airport gehört zu den 16 internationalen deutschen Verkehrsflughäfen, für die es in der Luftverkehrsordnung strenge Vorgaben gibt.

Eine Kontrollzone schützt die jeweiligen Flughäfen. Im Abstand von 1,5 Kilometern zum Flughafenzaun ist der Einsatz von Drohnen verboten. "Das wird sehr restriktiv gehandhabt", sagt Kelek. Wer hier fliegen will - etwa der Flughafen selbst zur Vermessung - braucht eine Freigabe durch die Luftaufsicht. "Das muss mit dem Tower abgesprochen werden."

Die Kontrollzone um den Nürnberger Flughafen reicht im Westen von Herzogenaurach und Fürth-Seckendorf bis fast nach Henfenfeld und Altdorf im Osten. Im Norden geht die Zone bis nach Erlangen, im Süden bis zum Kreuz der Südwesttangente und des Frankenschnellwegs.

Verwandte Themen


7 Kommentare