Wie gelangt Pyrotechnik überhaupt ins Stadion?

23.10.2016, 08:19 Uhr
Wie gelangt Pyrotechnik überhaupt ins Stadion?

© Foto: Zink

Wenn es im Fußballstadion lichterloh brennt, dann normalerweise im Strafraum. Die Konsequenz ist mitunter ein Tor. Immer öfter aber brennt es inzwischen auch auf den Rängen, der 1. FC Nürnberg ist dafür ein gutes, beziehungsweise vielmehr ein schlechtes Beispiel. Gegen den Karlsruher SC hat es am vergangenen Wochenende mal wieder gebrannt, haben Fans des 1. FC Nürnberg im Gästeblock Pyrotechnik abgefackelt. Was die Konsequenz ist, bekommt der Club noch zu spüren. Die Strafe wird wohl deftig ausfallen. Für die vergangenen Aussetzer der Anhänger ist der Club bereits mit einem Teilausschluss der Fans in der Nordkurve bestraft worden.

Warum aber wiederholen sich die Szenarien immer wieder? Oder anders gefragt: Was kann man gegen Pyrotechnik im Stadion tun — und warum wird nicht sofort eingegriffen? Polizeisprecherin Elke Schönwald verweist darauf, dass beispielsweise für die Einlasskontrollen, in den Blöcken selbst und im Stadion, der Ordnungsdienst des 1. FC Nürnberg zuständig ist.

"Sturmhauben und Ninja-Zipper sind verboten"

Aber: Die Polizei hat die Akteure in den kritischen Fanblöcken in der Nordkurve dennoch genau im Blick. Gestürmt würden die Blöcke nicht, „aber es wird im Nachgang — aufgrund von vorhandenen Videoaufzeichnungen — versucht, den Verursacher zu ermitteln“.

Das aber ist gar nicht so einfach, denn: Die zündelnden Fans verstoßen oftmals nicht nur gegen das Pyrotechnik-, sondern auch gegen das Vermummungsverbot, das im Stadion gilt. Dabei sind Mütze, Schal (auch witterungsbedingt) erlaubt, genauso eine Sonnenbrille, erklärt Schönwald. „Sturmhauben und sogenannte Ninja-Zipper sind verboten.“ Bei Letzteren lässt sich der Reißverschluss bis über das Gesicht ziehen.

Und doch schaffen es die Fans immer wieder, auch solche Kleidungsstücke ins Stadion zu bekommen. Ebenso wie die Pyrotechnik selbst, da diese, bestätigt Schönwald, zum Teil zerlegbar ist. Das macht es auch dem Ordnungsdienst des 1. FC Nürnberg nicht einfach. Der ist auch gegen Hannover gefragt — damit das Thema beim Club nicht noch heißer wird.

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