Wilder Drogenritt auf der Autobahn: Sprinterfahrer gab Vollgas

22.6.2017, 17:31 Uhr

Ein 35-jähriger Mann aus dem Kreis Erlangen fuhr gegen 18 Uhr mit seinem BMW auf der linken Spur der A73 in Richtung Suhl. Kurz nach der Anschlussstelle Königshof raste ein schwarzer Mercedes Sprinter heran und überholte den BMW rechts. Beim Wiedereinscheren auf den linken Fahrstreifen touchierte der Kleintransporter den dort fahrenden BMW. Der Sprinterfahrer entfernte sich mit zunehmender Geschwindigkeit, ohne sich um den Unfall zu kümmern. Der BMW-Fahrer verfolgte daraufhin den Sprinter.

An der Anschlussstelle Hafen-Ost verließ dieser die A73 und flüchtete unter Missachtung einer roten Ampel in Richtung Innenstadt. Im Bereich der Julius-Loßmann-Straße in Nürnberg verlor der Geschädigte den Kleintransporter aus den Augen. Während die  Polizei nach dem Flüchtigen fahndete, wurde bekannt, dass das gesuchte Fahrzeug kurz zuvor auf der A9 aus Richtung Ingolstadt kommend, bereits durch seine halsbrecherische Fahrweise aufgefallen war. Auch dort hatte der Fahrer die anderen Verkehrsteilnehmer von rechts oder am Standstreifen überholt.

Die Polizei konnte schließlich das flüchtige Fahrzeug im Bereich des Nürnberger Hafens anhalten und den Fahrer kontrollieren. Dabei wies der 23-Jährige drogentypische Ausfallerscheinungen auf. Ein durchgeführter Urintest verlief positiv auf verschiedene verbotene Substanzen. Die Beamten stellten den Führerschein des jungen Nürnbergers auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sicher. Der Gesamtsachschaden wird auf rund 3.500 Euro geschätzt.

Während der Verfolgungsfahrt des BMW-Fahrers hielt ein gelber Kleintransporter (eventuell ein Kanalreinigungsunternehmen) neben dem Geschädigten an und rief ihm zu, alles gesehen zu haben. Die Beamten suchen nach dem Fahrzeug. Außerdem hofft die Polizei auf Zeugen, denen der schwarze Mercedes Sprinter mit großer "SIXT"-Aufschrift auf der A9 wegen seiner aggressiven Fahrweise auffiel.


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