WM 2018: Grünes Licht für Public Viewing in Nürnberg

Nürnberg - Wenn viele Menschen gemeinsam Fußball gucken, kann es laut werden. Damit das Public Viewing nicht mit den strengen Lärmschutz-Vorschriften kollidiert, gibt es zur Weltmeisterschaft wieder eine Ausnahmeregelung. Die Reaktionen aus Nürnberg.

"Es überrascht uns nicht, weil sich das ja schon in den vergangenen Jahren bewährt hat", sagt der Geschäftsführer der Firma "Werk:b Events", die das Public Viewing wieder auf dem Flughafengelände veranstalten wird. Aber dennoch sei die Entscheidung des Bundeskabinetts "ein gutes Signal", weil sie den Veranstaltern etwas mehr Spielraum verschaffe.

Bei der WM in Russland sei die Lage aber ohnehin etwas entspannter als bei früheren Turnieren: "Wir haben diesmal frühere Anstoßzeiten bei den Spielen der Deutschen, das späteste Spiel in der Vorrunde beginnt um 20 Uhr", erläutert Dietz. In Nürnberg werden beim Public Viewing ausschließlich die Partien der deutschen Mannschaft gezeigt.

Zwischen Fußballgucken und Nachtruhe

Das Bundeskabinett beschloss gestern eine Verordnung, die die Open-Air-Übertragung der WM-Spiele auf Großleinwänden auch nach 22 Uhr grundsätzlich erlaubt. "Das gemeinschaftliche Fußballgucken unter freiem Himmel gehört zu Welt- und Europameisterschaften einfach dazu", erklärte Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Der Bundesrat muss dieser Ausnahmeregelung noch zustimmen, was allerdings als sicher gilt.

Normalerweise ist ab 22 Uhr allenfalls Lärm bis zu 55 Dezibel erlaubt. Weil diese Marke beim öffentlichen Fußballgucken auf Fanmeilen und in Biergärten meist überschritten wird, gibt es seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bei großen Turnieren regelmäßig eine Ausnahmeregelung, die nach dem Endspiel wieder außer Kraft tritt. Im Einzelfall liegt die Entscheidung jedoch bei der jeweiligen Kommune, die zwischen dem öffentlichen Interesse am Fußballgucken und dem Schutz der Nachtruhe abwägen muss. Die WM in Russland beginnt am 14. Juni, das Finale wird am 15. Juli ausgetragen.