Young: Kässpätzle als Grund für die Leistungsexplosion

10.9.2014, 10:22 Uhr
Josh Young (rechts) will mit Nürnberg etwas Besonderes erreichen.

© F.: Zink Josh Young (rechts) will mit Nürnberg etwas Besonderes erreichen.

Auch wenn Josh Young seit dieser Saison für den Nürnberger Basketballclub auf Korbjagd geht - sein Lieblingsgericht bleiben die schwäbischen Kässpätzle. Auf die Frage eines Journalisten zu Beginn seiner Zeit in Tübingen, wie er sich seine starke Leistung von 22 Punkten in 16 Spielminuten erkläre, antwortete der Amerikaner grinsend: „Ich glaube, weil ich gestern Kässpätzle gegessen habe“ - die hatte er am Vorabend bei einem Team-Essen kennengelernt.

Ein fränkisches Lieblingsgericht hat er zwar noch nicht ausgemacht, „aber“, sagt Young, „ich will die regionalen Gerichte hier auf jeden Fall auch noch kennenlernen.“ Integrationsprobleme kann man dem 26-jährigen jedenfalls nicht vorwerfen. Drei Jahre spielte er für die Walter Tigers Tübingen in der BBL, bei denen er wegen seiner sympathischen Art und seinem Kampfgeist auf dem Platz zum Anführer und absoluten Publikumsliebling avancierte. Lediglich in seinem letzten Jahr waren seine Leistungen auch aufgrund von Verletzungen nur noch wechselhaft.

"Schritt für Schritt besser werden"

Deshalb nun der Schritt zurück in die Pro A: „Das ist hier eine neue Chance für mich. Jeder hat mir nur Gutes über Trainer Ralph Junge erzählt. Wir versuchen dieses Jahr etwas Besonderes zu erreichen“, sagt der Mann aus Oklahoma City. An seinem College, der Drake University, hält er nach wie vor den Freiwurfrekord. Der Sprung in die NBA blieb Young, der die Universität mit dem Bachelor in Management und Marketing abgeschlossen hat, allerdings verwehrt. Nach Stationen bei den Bayer Giants Leverkusen und in Tübingen, versucht er nun in diesem Jahr mit dem NBC die Playoffs zu erreichen. „Das ist ein großes Ziel, aber wir müssen jetzt erst mal als Team Schritt für Schritt besser werden.“

Soziales Engagement

Besser werden, das wollen mit seiner Hilfe auch junge, Basketball begeisterte Jugendliche, die Josh Young jeden Sommer in seinen eigenen „Josh-Young-Basketballcamps“ betreut. Seit zwei Jahren bietet der gläubige Christ dort Jungs und Mädels im Alter von acht bis 18 Jahren einen Platz an. Neben dem sportlichen Aspekt ist ihm vor allem auch die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig: „Ich habe eine große Leidenschaft für junge Menschen und möchte jeden der Teilnehmer auch als Menschen kennenlernen“, sagt Young und ergänzt: „Wir werden immer größer. Wir wollen den Jugendlichen helfen, als Basketballspieler und als Mensch zu wachsen.“ Das Motto seiner Camps lautet deswegen auch „Charakter-Champ werden - auf und außerhalb des Platzes.“

Dort, also außerhalb des Basketball-Courts, engagiert sich Young auch in anderen Bereichen. Er war Schirmherr für den Sponsorenlauf „Konfis für Afrika“ zugunsten der Aufklärungsarbeit des deutschen Instituts für ärztliche Mission im Ostkongo. „Ich wurde gefragt, ob ich interessiert bin, da mitzumachen. Und das hat echt Spaß gemacht. Die Jugendlichen haben gesehen, dass ich mitrenne und das war vielleicht auch für sie ein Ansporn“, sagt Young, der selbst auch schon in Afrika war. „Die Reise hat meine Sicht auf die Welt verändert“, sagt er. Ein Erlebnis also, das er sicher nicht vergessen wird. Angesprochen auf sein bisher größtes sportliches Erlebnis muss er dagegen länger überlegen. Grinsend erklärt er schließlich: „Ich denke, das Highlight meiner Karriere kommt dieses Jahr.“

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